Die Pläne sind nicht neu: Schon vergangenes Jahr hatte es kurzzeitig so ausgesehen, als würde eine 1.500 Quadratkilometer große Fläche nahe dem Serengeti-Nationalpark in Tansania zu einem kommerziellen Jagd- und Safarireservat werden. Die Regierung Tansanias ließ sich von dem Vorhaben eines Unternehmens aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Verbindungen zur königlichen Familie dann doch nicht restlos überzeugen. Jetzt schien das Interesse allerdings vorübergehend wieder geweckt worden zu sein.
Direkt von dem Projekt betroffen wären insgesamt mehr als 80.000 Massai, darunter auch 40.000, die im betroffenen Gebiet Tiere halten und deshalb umgesiedelt werden müssten. Die Regierung hat dafür schon eine Milliarde Tansania-Schilling (circa 440.000 Euro) als Entschädigung angeboten. Diese Summe lehnten die Massai ab.
Präsident stellt sich hinter Massai
Eine Online-Kampagne versucht seither auf die Zerstörung des Lebensraums der Massai aufmerksam zu machen. 2,3 Millionen Menschen unterzeichneten sie bisher. Der tansanische Präsident Jakaya Kikwete sah sich deshalb offenbar veranlasst, in einem Tweet klarzustellen, dass es nie einen Plan gegeben habe, die Massai von ihrem Land zu vertreiben.
Die tansanische Regierung streitet offiziell ab, dass es je das Bestreben gegeben habe, den weiten Landstrich mit Akazienbäumen in ein Jagdrevier für Touristen zu verwandeln. Vertreter der Massai sind zwar erfreut über das öffentliche Bekenntnis des Präsidenten, wollen ihr Recht auf Land aber auch festgeschrieben sehen. (tee, derStandard.at, 26.11.2014)