Bild nicht mehr verfügbar.

In Wien zünden mehr Start-ups als zuvor.

Foto: APA/dpa/Caroline Seidel

Die Wiener Start-up-Szene ist klein, aber wachsend. Wirtschaftsagentur Wien und Wirtschaftskammer Wien haben erstmals erhoben, wie es um den Gründergeist in der Hauptstadt bestellt ist. Von 2010 bis 2013 wurden demnach 2.132 Start-ups gegründet, die meisten davon im IT-Bereich.

Mehr Start-ups

Insgesamt gab es 34.313 Neugründungen. Der Anteil der Start-ups machte davon 6,2 Prozent aus. Von traditionellen Unternehmen unterscheiden sich Start-ups durch einen technologie- und wachstumsorientierten Fokus und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, so die Definition laut Studie. Während die Zahl aller Neugründungen von 2010 auf 2011 zunächst rückgängig war und seither wieder etwas bergauf zeigt, ist der Anteil von Start-ups von 5,2 Prozent im Jahr 2012 auf 7,6 Prozent im Jahr 2013 gestiegen. Ob diese Unternehmen noch immer tätig sind, wurde in der aktuellen Studie noch nicht erfasst.

Profil der Szene

In welche Richtung die Szene geht, ist eindeutig. Mehr als drei Viertel der Wiener Start-ups sind der IT- und Technologie-Branche zuzurechnen. Der Rest entfällt hauptsächlich auf Kreativwirtschaft und Lifestyle-Unternehmen. Typischer Weise sind Start-up-Gründer Mitte 30 und haben einen Universitäts- oder FH-Abschluss aus den Bereichen Wirtschaft, Technik, Naturwissenschaften oder IT. Mit dem Vorurteil, dass die meisten Start-ups darauf aus sind möglichst rasch und gewinnbringend zu verkaufen, soll die Studie aufräumen. Nur 9 Prozent der Gründer haben vor, ihr Start-up schnell loszuwerden.

Mitarbeiter

Rund ein Drittel der Unternehmen beschäftigt bei der Gründung Mitarbeiter, nach zwei Jahren erhöht sich der Beschäftigungsanteil auf 40 Prozent. In einem Viertel der Unternehmen arbeiten mehr als fünf Beschäftigte. Wien gilt in Österreich als Zentrum der Start-ups, 70 Prozent dieser Neugründungen in Österreich sind in der Hauptstadt angesiedelt.

Mehr Anreize für Investoren gefragt

Die Finanzierung erfolgt bei Start-ups weniger über traditionelle Kreditvergabe, sondern vor allem über Investoren und Crowdfunding. Die Wirtschaftsagentur steht mit Förderprogrammen, Arbeitsplätzen und Beratung zur Seite, erhofft sich von der Politik jedoch, mehr Anreize für Investoren zu schaffen. Etwa durch Steuerfreibeträge.

Wichtig ist auch die Unterstützung etablierter Unternehmen. Im Rahmen des Cisco-Programms "Entrepreneurs in Residence" etwa werden ab Jänner sechs europäische Unternehmen in Wien bei der Entwicklung ihrer Geschäftsideen betreut. Eines davon, Flatout, kommt aus Wien. Die Unternehmen wurden auf dem Pioneers Festival im Oktober präsentiert - eine zentrale Institution der heimischen Start-up-Szene. (br, derStandard.at, 26.11.2014)