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Der kongolesischen Frauenarzt Denis Mukwege im EU-Parlament am Mittwoch.

Foto: REUTERS/Vincent Kessler

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EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (rechts) überreicht den Sacharow-Preis an Mukwege.

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Straßburg - Der Sacharow-Preis des EU-Parlaments ist am Mittwoch an den kongolesischen Frauenarzt Denis Mukwege überreicht worden. Der kongolesische Gynäkologe hat sich auf die Behandlung von Vergewaltigungsopfern spezialisiert. Er kämpft dafür, dass Vergewaltigungen international als "Kriegswaffe" gebrandmarkt werden.

"Indem wir diesen Preis verleihen, anerkennt das Europäische Parlament seine bewundernswerte Arbeit als Mediziner, und es ehrt den Mann, der für die Würde der Frauen und für Gerechtigkeit und Frieden in seinem Land kämpft", sagte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz. "Das von ihm gegründete Panzi-Spital in Bukavu ist zum Schutzort für tausende Frauen und Mädchen, von Opfern sexueller Gewalt, geworden."

An die EU appellierte der Preisträger, bei Wirtschaftsabkommen mit seinem Land konsequenter auf die Achtung von Menschenrechten und Demokratie zu achten. Der Straflosigkeit müsse ein Ende gesetzt werden, betonte der Arzt. Vergewaltigungen, die von Befehlshabern angeordnet würden, seien Kriegsverbrechen und müssten als solche bestraft werden, forderte auch Schulz.

"Auch ein Anschlag auf ihn vor wenigen Jahren brachte ihn von seinem Ziel nicht ab, für mehr Menschenwürde zu sorgen", würdigte SPÖ-Europaabgeordnete Josef Weidenholzer den Ausgezeichneten. Der mit 50.000 Euro dotierte Sacharow-Preis wird seit 1988 an Menschen und Organisationen verliehen, die sich besonders mutig für Menschenrechte und Meinungsfreiheit einsetzen. (APA, 26.11.2014)