Sofia - Bei einer großangelegten Anti-Terror-Razzia der bulgarischen Sicherheitskräfte ist nach Angaben eines Mitarbeiters der Sicherheitsagentur DANS am Dienstag eine Terrorzelle der Extremistengruppe "Islamischer Staat" (IS) ausgehoben worden. Die Aktion von DANS und Staatsanwaltschaft in Roma-Vierteln in mehreren Städten des Landes sei auf konkrete Angaben über Hintermänner der IS in Bulgarien zurückzuführen, hieß es. "Bei dem Einsatz konnte eine IS-Terrorzelle im Keim erstickt werden", teilte ein DANS-Mitarbeiter, der anonym bleiben wollte, der Sofioter Tageszeitung "Standard" (Mittwochausgabe) mit.

Dabei wurden mindestens 20 Personen festgenommen, darunter auch ein bereits vorbestrafter Imam. Der bulgarische Geheimdienst hatte ihn zuvor beobachtet und verdächtigt ihn nun, nicht nur radikalen Islamismus in den Roma-Vierteln in Südbulgarien zu verbreiten, sondern auch die Rekrutierung von IS-Kämpfern in Syrien und im Irak vorbereitet zu haben.

Bei den Razzien wurden mehr als 40 Gebäude in den Roma-Vierteln von Pasardschik, Plowdiw, Assenowgrad, Smoljan und Haskowo in Südbulgarien durchsucht. Dabei wurden Bücher und Laptops beschlagnahmt und mehr als 100 Einwohner vernommen. Über die Aktion will die Staatsanwaltschaft am Donnerstag eine Pressekonferenz in Sofia abhalten. Gleichzeitig soll Geheimdienstchef Wladimir Pissantschew das Parlament in einer Sitzung hinter geschlossenen Türen über die Razzia informieren. (APA, 26.11.2014)