Der Start der TEXUS-49-Rakete in Kiruna.

Foto: Adrian Mettauer

Zürich - Das muss man ihr lassen, DNA ist zäh. Sie kann Weltraumbedingungen und kurzfristig sogar Temperaturen von bis zu 1000 Grad Celsius überstehen.

Dieses Fazit ziehen Forscher der Universität Zürich aus dem Flug einer Experimentalrakete, die von der nordschwedischen Basis Esrange auf einen Flug in 268 Kilometer Höhe - etwas niedriger als der Orbit der ISS - gebracht worden war.

Wie die Zürcher Forscher im Fachmagazin "Plos One" berichten, hatten sie zuvor an der Außenhülle der Rakete doppelsträngige DNA-Moleküle, sogenannte Plasmide, angebracht. Und nach der Rückkehr zur Erde war ein erstaunlich hoher Prozentsatz dieser DNA-Moleküle noch biologisch funktionsfähig: Enthaltene Erbinformation ließ sich auf lebende Zellen übertragen.

Daraus folgt unter anderem, dass bei Planetenmissionen künftig noch strenger darauf zu achten ist, die Landestellen nicht ungewollt zu kontaminieren - insbesondere wenn man nach außerirdischem Leben sucht. Sonst "entdeckt" man möglicherweise nur das, was als blinder Passagier von der Erde mitgereist ist. (jdo, DER STANDARD, 27.11.2014)