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OSZE-Fahrzeuge noch im April im Slawjansk.

Foto: EPA/MAYSUN

Wien - Mitarbeiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sind im Osten der Ukraine erneut unter Beschuss geraten. Verletzt worden sei niemand, teilte die OSZE mit. Das Fahrzeug der drei Beobachter war demnach am Mittwoch rund 50 Kilometer nordöstlich der Stadt Donezk unterwegs und wurde von ukrainischen Militärangehörigen begleitet. Als die Gruppe einen Kontrollposten der ukrainischen Armee nahe der Stadt Schumy erreichte, sei einer der Beobachter aus dem gepanzerten Fahrzeug gestiegen, unmittelbar danach sei eine Panzerfaust abgefeuert worden.

Das Geschoß schlug demnach etwa 150 Meter entfernt von dem OSZE-Fahrzeug ein. Mehrere Luftabwehrgeschoße hätten kurz darauf das Fahrzeug um zwei bis drei Meter verfehlt. Der Mitarbeiter sei sofort wieder eingestiegen, die Gruppe sei sicher zu ihrer Basis zurückgekehrt, hieß es.

Neuerlicher Vorfall

Ein unbekannter Uniformierter hatte erst vor gut zehn Tagen in der Ostukraine zwei Schüsse auf zwei OSZE-Fahrzeuge abgegeben. Auch damals wurde niemand verletzt. Das US-Außenministerium verurteilte den neuerlichen Zwischenfall und nannte ihn inakzeptabel.

Die OSZE überwacht Grenzposten im russischen Gukowo und Donezk an der Grenze zur Ostukraine. In einer separaten Mission sammeln mehrere hundert Militärbeobachter unparteiisch Informationen.

Telefonat zwischen Putin und Poroschenko

Die Präsidenten Russlands und der Ukraine, Wladimir Putin und Petro Poroschenko, haben unterdessen in einem Telefonat nach Angaben der Regierung in Moskau die Lage im Südosten der Ukraine erörtert. Außerdem sei es in dem Gespräch am Mittwochabend um die Beziehungen der beiden Nachbarstaaten gegangen. Die Unterredung sei auf Initiative der Ukraine zustande gekommen, teilte die russische Führung am Donnerstag weiter mit. Weitere Details wurden nicht genannt.

Die EU hat indes weitere Sanktionen gegen die Separatisten in der Ostukraine verhängt. Wie EU-Diplomaten am Donnerstag mitteilten, wurden fünf Organisationen sowie 13 Einzelpersonen mit Konto- und Einreisesperren belegt. Die Entscheidung muss noch im schriftlichen Verfahren zwischen den Hauptstädten bestätigt werden und soll dann am Samstag im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden. Dann werden auch erst die Namen der Betroffenen bekannt. Damit stehen fortan 132 Ukrainer und Russen sowie 28 Unternehmen und Organisationen auf der EU-Sanktionsliste.(APA, 27.11.2014)