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Die "Slutwalks" demonstrierten weltweit dafür, dass ein Kleid nicht mit einer Aufforderung zur sexuellen Gewalt gleichgesetzt wird. Eine Botschaft, die noch nicht überall angekommen ist.

Foto: REUTERS/SEBASTIEN PIRLET

Gedenken an Widerstandskämpferinnen: Am 25. November 1960 wurden die Widerstandskämpferinnen Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal ermordet. Sie versuchten mit der Oppositionsbewegung "14 de Junio" den dominikanischen Militärdiktator Rafael Leónidas Trujillo zu stürzen und wurden Opfer eines Mordanschlags seines Regimes. Auf Initiative lateinamerikanischer Feministinnen wurde der 25. November zum Internationalen Gedenk- und Aktionstag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.

Ein feministischer Blog vom Bündnis 90/Die Grünen erinnert an diese Geschichte wie auch an die bestehenden Probleme im Kampf gegen Gewalt an Frauen. Etwa dass die Gewalt meist vom unmittelbaren sozialen Umfeld ausgeht, weswegen viele Übergriffe nicht angezeigt werden. Oder Vergewaltigungsmythen: "Ein kurzes Kleid ist keine Aufforderung. Eine betrunkene Frau ist nicht selbst schuld, weil sie 'auffordernd gelacht' hat", schreibt Julia Dittmann. Wie wenig selbstverständlich das auch im Jahr 2014 ist, zeigte diese Woche ein als "Präventionsvideo" ausgewiesener Film, der im Auftrag der ungarischen Polizei gedreht wurde – dieStandard.at berichtete.

Die Kontrolle durch den Sex: Die Autorin des aktuellen Blogeintrags auf "Journelle" wurde durch den "Pick-up-Artist" Julien Blanc zu einigen weiterführenden Gedanken über die Verbindung von Sex und Macht veranlasst. Die Mutter der Autorin habe dazu stets klare Worte gefunden: Menschen könne man am besten über Sexualität kontrollieren. Ähnliches habe wohl auch der Philosoph Michel Foucault in seinen – etwas weniger klaren – Texten sagen wollen.

Der Beitrag über "Foucault, Sex und warum Feminismus gut für alle ist" geht der Frage nach, warum diese Kontrolle per Sex noch immer so erstaunlich gut funktioniert. Dass sexuelle Handlungen mit einer großen Verletzlichkeit und Intimität verbunden sind, sei eine Antwort. Oder auch die Verwunderung darüber, "welche Dinge, Worte, Reize einen erregen", wie auch die generelle Sprachlosigkeit, die sich über alles Sexuelle spannt.

Und wenngleich die Autorin das Anliegen, "mit vielen verschiedenen Menschen zu schlafen, und das auf kunstvolle Weise", vielleicht sogar mit Julien Blanc teilt, gebe es doch für Frauen ein Hindernis: "Wenn Menschen aus Scham und Angst vor einer schlechten Reputation oder Angst davor, die körperliche Integrität zu verlieren, lieber kein Risiko eingehen, ist es schwieriger, einen Partner fürs Schäferstündchen zu finden." Darum ist Feminismus also für alle gut – auch für Julien Blanc (gegen dessen "Kunst" bereits Proteste und Petitionen laufen).

Armut und Weihnachten: Die Anliegen von Alleinerziehenden sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind das Thema des Blogs "Mama arbeitet". Diese Woche wurde dort "Was Armut mit dir macht. Eine unvollständige Liste" veröffentlicht – mit einigen Schlaglichtern auf den Alltag vieler Alleinerziehender, die bekanntlich besonders armutsgefährdet sind. Die große Resonanz auf diese Liste überraschte die Autorin:

(red, dieStandard.at, 28.11.2014)