Um die britische Deutsche-Telekom-Tochter EE bahnt sich eine Bieterschlacht an. Neben dem britischen Netzbetreiber BT bereite auch der chinesische Mobilfunker Hutchison Whampoa ein Angebot für EE oder den britischen Rivalen O2 vor, wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten.
Deutsche Telekom führt Gespräche
Hutchisons Vorgehen sei abhängig davon, wie die Gespräche von EE und O2 mit BT ausgehen. Hutchison war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Die Deutsche Telekom, Mutter der österreichischen T-Mobile, hatte am Mittwoch erklärt, gemeinsam mit ihrem Partner Orange Gespräche über EE mit British Telecom (BT) zu führen. Es sei jedoch ungewiss, ob diese zu einem Verkauf der gemeinsamen Tochter führen werden. EE ist der nach Kundenzahl größte Mobilfunkanbieter in Großbritannien. Analysten veranschlagen den Preis für EE auf 12,6 Mrd. Euro. Anfang des Jahres hatten die beiden Eigner einen Börsengang von EE auf Eis gelegt.
Hutchison gehört mit "3" bereits der viertgrößte Mobilfunker Großbritanniens, mit dieser Marke ist Hutchison auch in Österreich vertreten. O2 ist der Branchenzweite und gehört der spanischen Telefonica. Viele Analysten rechnen damit, dass BT eher zu EE als zu O2 neigt. Den Insidern zufolge wäre aber auch für Hutchison ein EE-Kauf sinnvoll - unter anderem, weil beide bereits bei der gemeinsamen Nutzung des Netzwerkes kooperieren. Hutchison verfolgt seit Jahren mit großen Investitionssummen einen Expansionskurs in Europa.
"Globale Allianz"
Die spanischen O2-Besitzer sprachen sich indes für einen Allianz mit BT aus. Telefonica-Chef Cesar Alierta sagte einem Sprecher zufolge, sein Haus strebe eine "globale Allianz" mit BT an. Gegen Bargeld und Anteile bot er seinen Mobilfunker O2 an, der um die Jahrtausendwende einst von BT abgespalten worden war und seither durch mehrere Hände ging.
EE erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von 8,2 Mrd. Euro (6,5 Mrd. Pfund) sowie einen Betriebsgewinn (Ebitda) von 2 Mrd. Euro. Die Besitzer des 2010 gegründeten Unternehmens hatten bereits vor einem Jahr eine "strategische Überprüfung" angekündigt und damals den Gang an die Börse als die bevorzugte Option bezeichnet. Auch Finanzinvestoren wie KKR und CVC hatten ihre Chance auf eine Übernahme ausgelotet. Im Jänner sagten die Besitzer dann den Gang aufs Parkett ab. Der Name EE leitet sich von "everythinggeverywhereeersion vom Unternehmen aber nicht mehr r verwendet. (APA, 28.11. 2014)