Klagenfurt/Salzburg/Wien – Die Bundesländer fordern verstärkte Sprachförderung für Flüchtlinge und eine Verbesserung der Nachmittagsbetreuung. Das waren unter anderem Themen bei einer Konferenz der Bildungsreferenten der österreichischen Bundesländer in Klagenfurt am Freitag. Im Anschluss an die Konferenz wurde die Öffentlichkeit informiert. Dabei legten die Bundesländervertreter auch ein Bekenntnis zur Schulautonomie ab.
Es soll eine "umfassende Evaluierung" der schulischen Nachmittagsbetreuung geben, sagte Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Ziel ist eine Verbesserung der Nachmittagsbetreuung, Kooperationen mit Sportvereinen und Musikschulen werden angeregt. Es soll künftig täglich Bewegungseinheiten geben, auch für Berufsschüler. Weiters fordern die Länder "mehr Personal in den elementarpädagogischen Bereichen", auch soll es dort künftig mehr männliche Pädagogen geben.
Gute Lehrer, funktionierende Schule
Wilfried Haslauer, ÖVP-Landeshauptmann von Salzburg, bekannte sich zu einer umfassenden Schulautonomie. "Wenn die Pädagogen gut sind, dann funktioniert auch Schule. Deshalb soll die Schulautonomie gestärkt werden. Es sind die Schulleiter, die wissen, was die Schüler brauchen." In der Personalverwaltung sehe er aber "gewisse Grenzen", hier sollen Schulleiter nicht "völlig frei" entscheiden dürfen. "Es gibt auch einen Lehrerpool, der zu verwalten ist." Sehr wohl selbst festlegen sollen die Schulleiter laut Haslauer aber etwa die Dauer einzelner Unterrichtseinheiten. Weiters soll es schulautonom möglich sein, auch in anderen Fächern als Deutsch, Englisch und Mathematik zusätzliche Lehrer in die Klassen zu stellen.
Sonderpädagogik neu regeln
Im Bereich Sonderpädagogik beklagte Haslauer eine mangelhafte finanzielle Ausstattung der Länder durch den Bund. "Das ist beim Finanzausgleich 2016 neu zu regeln." Auch beim Thema Anwesenheitspflicht in der Nachmittagsbetreuung möchte Haslauer eine Neuregelung. Weiters fordert der Salzburger Landeshauptmann, dass gegenstandsbezogene Lernzeiten gleich vergütet werden wie individuelle Lernzeiten.
Zu einem "menschlichen Umgang" mit Flüchtlingen gehöre es auch, für "optimale Bildungsvoraussetzungen zu sorgen, sagte der Wiener Stadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ). Er bekräftigte auch die Forderung nach mehr Mitteln in der Sonderpädagogik. "Wir habe auch über ein neues Modell der Ressourcenzuteilung gesprochen, um immer den realen Bedarf abzudecken."
Die Salzburger Grün-Landesrätin Martina Berthold forderte ein österreichweites Gesamtkonzept für die Erwachsenenbildung, wenn es etwa um die Nachholung des Pflichtschulabschlusses geht. Außerdem wünscht sie sich mehr Vielfalt bei den Kindergartenpädagogen, das müsse schon bei deren Ausbildung berücksichtigt werden. (APA, 28.11.2014)