Nablus - Bei einer Protestaktion im Westjordanland ist ein italienischer Aktivist durch Schüsse israelischer Soldaten schwer verletzt worden. Der 30-jährige Patrick Corsi, Mitglied der pro-palästinensischen Organisation International Solidarity Movement (ISM), sei am Freitag während einer wöchentlichen Protestaktion nahe Nablus angeschossen worden, sagten Vertreter der palästinensischen Sicherheitskräfte.

Laut Augenzeugen filmte Corsi die Aktion bei Kafr Kaddum, bei der die Palästinenser gegen die israelische Enteignung von Land protestieren.

Zustand ernst

Die ISM teilte mit, der Aktivist sei in die Brust getroffen worden. Sein Zustand sei ernst, aber stabil. Zudem sei ein Palästinenser durch einen Schuss an der Hand verletzt worden. Ein israelischer Armeesprecher sprach von Unruhen, bei denen rund hundert Palästinenser Steine auf die Armee geworfen und Reifen in Brand gesteckt hätten. Nachdem es den Soldaten mit anderen Mitteln nicht gelungen sei, die Menge auseinanderzutreiben, hätten sie auf die maskierten Unruhestifter gefeuert.

Auch am Übergang von Jerusalem nach Ramallah gab es am Freitag Unruhen. Bei Ausschreitungen von rund 150 Palästinensern hätten die Grenzpolizisten auf die Beine zweier "Rädelsführer" gefeuert, sagte der Armeesprecher. Es war unklar, ob es Verletzte bei den Zusammenstößen gab. (APA, 28.11.2014)