Rom - Eine Protestaktion rechtsextremistischer Aktivisten gegen Roma in einem römischen Stadtrandviertel sorgt für Aufregung. Junge Demonstranten der rechtsextremistischen Organisation CasaPound werden beschuldigt, am Freitag Roma-Kinder daran gehindert zu haben, sich ihren Schulen im Norden Roms zu nähern.
Nachdem einige Roma-Kinder in den letzten Tagen Mitschüler mit Steinen beworfen haben sollen, reagierten die Aktivisten von CasaPound mit einer Demonstration vor den Schulen, in denen sich die Vorfälle abgespielt haben, berichteten italienische Medien. Unweit der Berufsschulen befindet sich eine Roma-Siedlung. Die Demonstranten sollen die Roma-Teenager am Betreten der Schule gehindert haben. "Schluss mit der Gewalt" war auf einem Spruchband der Demonstranten zu lesen.
"Barbarischen Aktion"
CasaPound bestätigte in einer Presseaussendung die Demonstration, dementiert jedoch, dass man Roma-Kindern den Zugang zu ihren Schulen verwehrt habe. Die Gemeinde Rom verurteilte den Vorfall. Es sei eine schwere Verletzung der Rechte von Minderjährigen, ihnen den Zugang zur Schule zu verweigern. Der Fraktionschef der Linkspartei SEL im Parlament, Arturo Scotto, sprach von einer "barbarischen Aktion" der rechtsextremistischen Organisation.
Rom war zuletzt mit ausländerfeindlichen Protesten konfrontiert. Ein sechsstöckiges Gebäude am Stadtrand Roms, in dem 72 afrikanische Flüchtlinge auf Kosten der Gemeinde untergebracht waren, wurde vor zwei Wochen unter dem Druck massiver Bürgerproteste geräumt. Tagelang hatten die Bewohner des römischen Viertels gegen die Flüchtlinge protestiert, die beschuldigt wurden, Diebstähle und Überfälle begangen zu haben. (APA, 29.11.2014)