Istanbul - Mit der Hagia Sophia und der blauen Moschee hat Papst Franziskus unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zwei der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Istanbuls besucht. Am zweiten Tag seiner Türkei-Reise flog der Papst am Samstag von der Hauptstadt Ankara nach Istanbul, wo ihn der orthodoxe Patriarch Bartholomaios in Empfang nahm.

Anschließend fuhr der 77-Jährige weiter zur blauen Moschee, wo er vom Mufti Rahmi Yaran begrüßt wurde und gemeinsam mit ihm einen Moment im Gebet verharrte. Für Franziskus war es seit Beginn seines Pontifikats im März 2013 der erste Besuch in einer Moschee.

7.000 Polizisten im Einsatz

Die Sicherheitsvorkehrungen in Istanbul waren hoch, nach Angaben türkischer Medien waren rund 7.000 Polizisten im Einsatz. Die Gebiete rund um die beiden Sehenswürdigkeiten wurden teilweise gesperrt, fliegende Händler verbannt. Nach seinem kurzen Besuch in der blauen Moschee ging es für Papst Franziskus weiter zum Museum Hagia Sophia, das früher eine Kirche und später eine Moschee war. Der Argentinier wurde vom Direktor des Museums empfangen und erhielt eine Führung.

Die fast 1.500 Jahre alte Hagia Sophia war fast ein Jahrtausend lang das größte Gotteshaus der Christenheit, dann wurde sie zur Moschee. Seit 1934 ist sie ein Museum. Die blaue Moschee wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts von Sultan Ahmet gestiftet. Sie gilt als eine der wichtigsten Moscheen Istanbuls und hat sechs statt der üblichen vier Minarette. Franziskus ist nach seinen Vorgängern Johannes Paul II. und Benedikt XVI. der dritte Papst der Kirchengeschichte, der eine Moschee besucht.

Franziskus' dreitägige Visite ist der erste Türkei-Besuch eines Papstes seit acht Jahren. Am ersten Tag seiner Reise war Franziskus am Freitag in Ankara mit dem islamisch-konservativen Staatschef Recep Tayyip Erdogan zusammengetroffen und hatte sich für Religionsfreiheit sowie mehr Dialog der Glaubensgemeinschaften angesichts des Vormarsches der Jihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS) ausgesprochen. (APA, 29.11.2014)