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Am Sonntag wesentlich spritziger: Die WAC-Spieler Christopher Wernitznig (re) und Co.

Foto: APA/ Krug

Salzburg - Red Bull Salzburg und der Wolfsberger AC haben sich am Sonntag im Schlager der 17. Runde der Fußball-Bundesliga 2:2 (0:1) getrennt. Die Salzburger holten sich damit bereits vorzeitig den inoffiziellen Titel des Herbstmeisters. Der Vorsprung auf die zweitplatzierten Wolfsberger beträgt eine Runde vor Liga-Halbzeit sechs Punkte.

Für den WAC war das Auswärtsremis gegen den Double-Gewinner nach vier Partien ohne Torerfolg ein Achtungserfolg, zudem hat man gegen die Salzburger zum dritten Mal in Folge nicht verloren. Allerdings waren die Wolfsberger in der Red-Bull-Arena haarscharf an einem Sieg dran gewesen.

Denn der defensiv lange Zeit perfekt organisierte WAC lag dank Treffern von Christopher Wernitznig (28.) und Roland Putsche (66.) bis kurz vor Schluss 2:0 voran. Im Finish rettete dann Liga-Toptorschütze Jonatan Soriano mit zwei Elfmeter-Treffern (87., 91.) seinem Team noch das Unentschieden. Elfer-Foul Nummer zwei sorgte allerdings nach Schlusspfiff für reichlich Diskussionsstoff.

WAC trotzt Formkrise und Personalnot

Der WAC reiste zwar als erster Salzburg-Jäger, nach Ansicht von Trainer Dietmar Kühbauer allerdings als "krasser Außenseiter" in die Mozartstadt. Denn zur jüngsten Formkrise - nur ein Punkt in fünf Spielen - gesellte sich bei den Kärntnern die Personalnot. U.a. fehlten dem WAC die beiden gesperrten Innenverteidiger Michael Sollbauer und Nemanja Rnic.

In den Anfangsminuten kündigte sich ein Sturmlauf der in Bestbesetzung angetretenen Salzburger an, Massimo Bruno traf die Latte (4.). Doch damit hatten die Hausherren drei Tage nach dem Europacup-Sieg in Schottland ihr Pulver vorerst verschossen. Kühbauer hatte seine Truppe hervorragend auf die Salzburger eingestellt, mit konsequentem Forechecking und viel Laufarbeit ließ man keinerlei Salzburger Spielfluss entstehen.

Und nach knapp einer halben Stunde ging der WAC sogar in Führung. Putsche tankte sich gegen Stefan Ilsanker und Ramalho durch und bediente Wernitznig, der eiskalt flach ins rechte Eck zum 1:0 traf (29.). Für die Wolfsberger war es das Ende einer 467 Minuten langen Torlosigkeit. Zuletzt hatte man am 18. Oktober beim 1:2 daheim gegen Grödig getroffen.

Müde Bullen

Salzburg hatte zunächst keine Antwort parat, ein harmloser Roller von Kevin Kampl kurz vor der Pause war symptomatisch (45.). Nach dem 3:1-Erfolg am Donnerstag gegen Celtic Glasgow fehlte den Salzburgern auch danach die nötige Frische.

Ein strittiges Tor brachte die Salzburger dann sogar mit 0:2 in Rückstand. Nach Vorarbeit von Wernitznig rempelte Putsche Christoph Leitgeb um, Salzburg-Goalie Peter Gulacsi schaute verdutzt und Putsche schob den Ball zum 2:0 ins leere Tor (66.).

Turbulentes Finish

Der WAC zog seine perfekte Defensivleistung nur fast bis zum Schlusspfiff durch. Denn in der 86. Minute war die WAC-Defensive geknackt. Boris Hüttenbrenner brachte Soriano zu Fall, der Goalgetter schnappte sich selbst den Ball und traf zum 1:2 (87.).

Nur vier Minuten später suchte Soriano im Strafraum geschickt den Kontakt mit WAC-Goalie Alexander Kofler - Schiri Robert Schörgenhofer entschied neuerlich auf Elfer und lag damit wohl falsch. Ein klares Foul an Alan unmittelbar davor blieb allerdings ungeahndet. Soriano behielt jedenfalls neuerlich die Nerven und stellte auf 2:2 (91.). Damit hat Salzburg weiterhin in jedem Heimmatch in dieser Saison zumindest zwei Treffer erzielt. (APA, 30.11.2014)

Red Bull Salzburg - Wolfsberger AC 2:2 (0:1)
(Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 9.616, SR Schörgenhofer)

Torfolge:
0:1 (28.) Wernitznig
0:2 (66.) Putsche
1:2 (87.) Soriano (Foul-Elfmeter)
2:2 (91.) Soriano (Foul-Elfmeter)

Salzburg: Gulacsi - Schwegler, Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Ilsanker - C. Leitgeb (71. Keita), Bruno (59. Sabitzer), Kampl - Soriano, Alan

WAC: A. Kofler - Berger, Hüttenbrenner, Drescher, Baldauf - Standfest - Seebacher, Putsche (70. Trdina), M. Weber, Wernitznig (78. Jacobo) - Silvio (94. Ritscher)

Gelbe Karten: Kampl, Ramalho, Alan, Schwegler bzw. Hüttenbrenner, M. Weber, Silvio