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Beim internationalen Polizeieinsatz wurden drei Männer und zwei Frauen festgenommen, eine Pistole, Bargeld, Datenträger und Computer sichergestellt.

Foto: APA/dpa/Rene Ruprecht

Stuttgart/Sarajevo/Bukarest - Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg hat eine groß angelegte internationale Aktion abgeschlossen. Mehr als 900 Polizisten ermittelten wegen Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, Zuhälterei sowie Betrugs. Laut den am Montag veröffentlichten Informationen wurden auch zwei Objekte in der Steiermark sowie eines in Tirol durchsucht.

Zeitgleich wurden von den Fahndern vier Großbordelle, fünf Geschäftsräume, 28 Wohnungen und 14 Fahrzeuge in sechs deutschen Bundesländern sowie Österreich, Bosnien und Rumänien unter die Lupe genommen. Drei Männer und zwei Frauen wurden festgenommen, eine Pistole, Bargeld, Datenträger und Computer sichergestellt.

15 Beschuldigte im Alter von 21 bis 70 Jahre

Bereits seit Jahresbeginn wird von der Staatsanwaltschaft Stuttgart und einer speziellen Ermittlungseinheit gegen 15 Beschuldigte im Alter von 21 bis 70 Jahre vorgegangen. Mehrere stehen im Verdacht, junge Frauen mithilfe der Loverboy-Methode, bei der ihnen die große Liebe vorgegaukelt wird, der Prostitution zugeführt zu haben. Für die gemeinsame Zukunft sollten die Opfer den Männern aus vorgetäuschten finanziellen Schwierigkeiten helfen. Aber auch durch Gewaltandrohung wurden die jungen Frauen gefügig gemacht.

Laut den Ermittlungen des LKA werden mehrere der Beschuldigten einer rockerähnlichen Gruppierung aus Stuttgart und Bosnien zugeordnet. Diese sollen für die Rekrutierung und Überwachung der jungen Frauen verantwortlich gewesen sein. Darüber hinaus wären Geldgeber getäuscht und zu Investitionen in Großbordelle verleitet worden. Doch diese Beträge wurden von den mutmaßlichen Betrügern privat verwendet. (APA, 1.12.2014)