Die EU-Gesundheitsminister wollen die verstärkt zunehmende Impfskepsis in der Bevölkerung abbauen. EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis bei der Ratssitzung in Brüssel, dass Impfungen das effizienteste Mittel bei der Gesundheitsvorsorge seien. Darüber hinaus habe der Ebola-Ausbruch die Bevölkerung sensibilisiert.

Durchimpfung nötig

Einige Ressortchefs verwiesen darauf, dass zuletzt Masern zunehmend in Europa wieder aufgetreten seien. Um eine Krankheit wirklich eindämmen zu können, ist eine Durchimpfung der Bevölkerung notwendig. Einige Eltern, aber auch Ärzte würden heute gar nicht mehr erkennen, dass es weiterhin Bedrohungen gebe und Impfungen notwendig seien.

Die italienische Ratsvorsitzende Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzen betonte, dass sich die Öffentlichkeit zuletzt in einer trügerischen Sicherheit gewiegt hat. Es habe das Denken überhandgenommen, wonach es kein großes Risiko mehr in der EU gebe. Dabei werde vergessen, dass bis vor wenigen Jahrzehnten die Menschen ohne Impfungen gegen Polio, Meningitis oder Pneumokokken daran gestorben seien, so die Expertin.

Derzeit gibt es einen Schock über die Lage in Westafrika mit Ebola, doch müssten angesichts des immer stärkeren Tourismus die Risiken global betrachtet werden, sagt Lorenzen. Nationale Krankheiten halten sich nicht an Grenzen, daher ist es wesentlich, die nationalen Impfprogramme in der EU besser aufeinander abzustimmen, so die Ministerin. (APA, derStandard.at, 1.12.2014)