Bild nicht mehr verfügbar.

Ein Mitarbeiter des Roten Halbmondes in Syrien in einem noch gefüllten Lager im März. Wenige Monate später ist der Hungerhilfe das Geld ausgegangen.

Foto: REUTERS/Bassam Khabieh

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: REUTERS/Bassam Khabieh

Genf - Aus Geldmangel hat das Welternährungsprogramm der UNO (WFP) seine Hungerhilfe an 1,7 Millionen Flüchtlinge in den Nachbarstaaten Syriens eingestellt. "Ohne die Gutscheine des WFP wird es in vielen Familien Hunger geben", teilte die UNO-Organisation in Genf am Montag mit. Wichtige Geberländer seien ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen.

Die Organisation benötigt nach eigenen Angaben umgehend 64 Millionen US-Dollar, um syrische Flüchtlinge im Laufe des Monats Dezember zu unterstützen. Betroffen sind vor dem Bürgerkrieg geflohene Menschen in Jordanien, dem Libanon, dem Irak, der Türkei und Ägypten. Kommen in naher Zukunft keine neuen Gelder herein, könnten ab Jänner auch Vertriebenen in Syrien selbst die Hilfe gestrichen werden.

Direktzahlungen reduziert

Bereits im September hat das WFP angekündigt, die Lebensmittelrationen von Flüchtlingen zu kürzen. Bisher bekommen die Menschen in Flüchtlingslagern in der Region monatlich einen Betrag, den sie über eine elektronische Karte bei lokalen Geschäften einlösen können. Die monatliche Direktzahlung an Flüchtlinge im Libanon sank etwa nach der Kürzung im September von 30 auf 20 US-Dollar am Montag.

Auch andere Hilfsorganisationen hatten zuletzt vor eine drohenden Notlage in der Region durch den bevorstehenden Winter gewarnt. So klagte das Kinderhilfswerk UNICEF über Finanzlücken, wegen denen Hilfspakete an hunderttausende Kinder nicht ausgeliefert werden konnten.

850.000 Euro aus Österreich

Zu den Spendern von WFP gehört auch Österreich - allerdings nur im kleinen Umfang. Von den rund 3,7 Milliarden Euro Budget der Organisation im heurigen Jahr kommen laut Angaben aus Genf rund 850.000 Euro von der Regierung, 400.000 davon gehen an syrische Flüchtlinge. Die Welternährungsorganisation würde sich durchaus mehr Geld aus Wien wünschen. "Österreich ist auch in der Verantwortung", sagte eine Sprecherin. (APA, 1.12.2014)