Bild nicht mehr verfügbar.

Bilder unter einer CC-Lizenz, die nicht explizit kommerzielle Verwendung ausschließt, will Yahoo künftig in gedruckter Form verkaufen und das Geld alleine einstreichen.

Mit einer Richtlinienänderung hat Yahoo den Zorn zahlreicher Nutzer der Fotoplattform Flickr auf sich gezogen. Der Konzern will künftig Creative-Commons-Aufnahmen in gedruckter Form für Wanddekoration verkaufen, ohne ihre Urheber zu beteiligen. Lediglich die Schöpfer einer Reihe manuell ausgewählter Bilder sollen mit 51 Prozent beteiligt werden.

Damit legt Yahoo, das Flickr einst 2005 übernommen hat, eine Kehrtwende ein, hatte man doch erst Ende Juli damit begonnen, ausgewählten Nutzern die Möglichkeit zu bieten, gegen Einnahmenteilung die Fotos auch für kommerzielle Lizenzierung verfügbar zu machen.

Gesetzlich erlaubt

Bei Yahoo betont man, sich an geltende Gesetze zu halten. Es würden nur Fotos gedruckt, deren Creative Commons-Lizenz keinen Ausschluss kommerzieller Verwendung beinhaltet. Das wiederum bringt die Nutzer, die ihre Fotos grundsätzlich frei gegeben haben, in eine unangenehme Position.

Nur striktere Lizenz als Lösung

So schreibt etwa Flickr-User Jeffrey Zeldman auf seiner Website, dass es nicht möglich sei, die Fotos einerseits zur kostenlosen Verwendung zur Verfügung zu stellen und andererseits zu verhindern, dass Yahoo die Bilder für eigenen Profit verkauft. Er fühlt sich dadurch auch deswegen besonders ausgenutzt, da er als Besitzer eines Flickr Pro-Kontos ohnehin schon regelmäßig Geld für die Nutzung der Plattform bezahlt.

Sollte Yahoo nicht einlenken, bliebe als einzige Lösung, die Lizenz eigener Fotos entweder auf normales Copyright oder Creative Commons mit Ausschluss kommerzieller Verwendung (zB. CC-BY-NC) umzustellen. Dann wären die Fotos aber nicht mehr ohne weiteres für kleine Betriebe oder publizistische Projekte nutzbar, obwohl das für Zeldman kein Problem wäre. Er nennt den Schritt von Yahoo "verzweifelt".

Vertrauensverlust

Auch Stewart Butterfield, der Flickr mitgegründet und das Unternehmen 2008 verlassen hatte, sieht die Entscheidung kritisch. "Es ist schwer vorstellbar, dass der Umsatz durch den Verkauf der Bilder die Kosten des verlorenen Wohlwollens abdeckt", meint er gegenüber dem Wall Street Journal.

Flickr könnte infolge dieses Schritts auch Nutzer an den Konkurrenten 500px verlieren. Die Plattform unterstützt seine User dabei, ihre Aufnahmen in digitaler Form zu verkaufen und lässt sie dabei bis zu 70 Prozent der Einnahmen behalten. (gpi, derStandard.at, 01.12.2014)