Wien - Der Zentralbetriebsrat des ORF hat Montag dem neuen Kollektivvertrag ab 2015 zugestimmt - freilich mit einer Gegenstimme aus dem Radio. Zehn von elf Zentralbetriebsräten plädierten für den neuen KV.

Zentralbetriebsrats-Vize Gerhard Berti, der den neuen Kollektivvertrag federführend ausverhandelt hat, bestätigt dem STANDARD die Zustimmung des Zentralbetriebsrats "mit 91 Prozent".

Zwölf Prozent "Verlustdeckelung"

Berti will die kolportierten geringeren Gehaltsvorgaben gegenüber bisherigen Kollektivverträgen nicht kommentieren. Für bisher beschäftigte seien die Einbußen mit zwölf Prozent weniger gedeckelt, Berti spricht von einer "Verlustdeckelung".

Der KV soll nach bisherigen Infos für Journalisten bis zu 15 Prozent niedrigere Gehaltseinstufung als bisher bringt, für andere Mitarbeiter bis 30 Prozent weniger.

Mit dem neuen Kollektivvertrag sollen 280 (bisher freie oder geleaste) Mitarbeiter zusätzlich angestellt werden - der ORF hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren rund 700 mit alten Verträgen abgebaut.

Teilzeit für weniger Leute

87 bisherige Leasingkräfte in der Technik sollen nach jüngsten STANDARD-Infos mit dem neuen KV angestellt werden, weitere 22 Technik-Mitarbeiter in Landesstudios. 43 Mitarbeiter, vor allem bisher freie, sollen im Fernsehen angestellt werden, 27 Mitarbeiter in den Landesstudios abseits der Technik und 40 im Radio.

Die Radiojobs etwa sind für rund 80 bisher Freie vorgesehen - nicht jede/r dürfte so weiterbeschäftigt werden, auch Teilzeitverträge werden erwartet. Nach früheren Infos sollen die Anstellungen den ORF günstiger kommen als die bisherige Beschäftigung.

Der Stiftungsrat des ORF entscheidet über den Kollektivvertrag am 18. Dezember. (red, derStandard.at, 1.12.2014)