"Bob's Burger" werden in den USA schon auf einer Ebene mit den "Simpsons" gereiht. Die Kultserie läuft montags auf Comedy Central.

Foto: Comedy Central

Ein Burger-Lokal als Inbegriff US-amerikanischen Kleinunternehmertums: Hier schlägt das Herz der nun auch erstmals im deutschsprachigen Fernsehen (leider auch synchronisiert) ausgestrahlten Animationsserie "Bob’s Burgers" (Comedy Central, täglich 19.50 Uhr), die in ihrer Heimat bereits auf einer Ebene mit "The Simpsons" steht. Wobei es die von Loren Bouchard entwickelte Serie noch weniger korrekt liebt – bissig, böse, etwas vulgär werden gesellschaftliche Ausformungen aufs Korn genommen.

So sorgt beispielsweise der Umstand, dass neben dem Familienrestaurant ein Bestattungsinstitut beheimatet ist, für unangenehme Überschneidungen. Trauernde haben einen empfindlichen Magen. In Folge eins verhindert zudem das von Tochter Louise (die mit der Hasenmütze) ausgestreute Gerücht, man würde Menschenfleisch in die Laberl faschieren, dass sich viele Hungrige einfinden – dafür formiert sich ein Mob von Wutbürgern. Und auch der von den Kindern auf die Tafel gekritzelte Burger des Tages, "The Child Molester" (Kinderschänder), hat nicht so richtig das Zeug zum Renner.

Aus solchen abstrusen, aber nicht ganz abwegigen Entwicklungen sind die pointierten Episoden gestrickt. Eigentlich steht jedoch das familiäre Miteinander der Belcher im Zentrum, der schnauzbärtige Bob, seine Frau Linda, die ihn für seinen Idealismus liebt, und ihre drei eigenwilligen Kinder Tina, Gene und Louise, die alle im Lokal mithelfen. Gene ist mit seinem Furzmegaphon für Werbemaßnahmen zuständig, die nerdige Tina beschäftigt meist anderes – in Folge eins etwa ihr Ausschlag im Schambereich. Wie sagt es Bob doch so schön: "Ich würde euch alle feuern, wenn ich könnte." (Dominik Kamalzadeh, DER STANDARD, 2.12.2014)