Charakteristisch für die Alzheimer-Krankheit: Das Amyloid-Plaque.

Foto: Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Wer Kaffee oder Tee trinkt, verringert sein Alzheimer-Risiko - das zeigen aktuelle Studien. Forscher der Universitäten Bonn und Lille (Frankreich) untersuchten, wie sich Koffein auf die bei Alzheimer typischen Eiweißablagerungen auswirkt. Ihre Forschungsarbeit wird seit 2011 von der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) unterstützt.

Leistungsstarker Wirkstoff

Die Arbeitsgruppe hat einen koffeinähnlichen Wirkstoff (MSX-3) entwickelt, der vielfach leistungsstärker als herkömmliches Koffein ist und dabei weniger Nebenwirkungen hat. Dieser Wirkstoff, ein sogenannter A2A-Antagonist, überzeugte in einem Mausmodell mit genetisch veränderten Tieren, welche die bei Alzheimer typischen Tau-Ablagerungen aufweisen. Die Nager schnitten in Gedächtnistests deutlich besser ab, als ihre unbehandelten Artgenossen.

Im nächsten Schritt will die Bonner Forscherin jetzt herausfinden, ob ihr Wirkstoff auch positiv auf Eiweiß-Plaques aus Amyloid-Beta wirkt, die ebenfalls ein charakteristisches Merkmal der Alzheimer-Krankheit sind, und ob die dadurch hervorgerufenen Defizite verhindert oder reduziert werden können. "Ein positives Ergebnis würde die Grundlage dafür bilden, A2A-Adenosinrezeptor-Antagonisten als neuartige Arzneistoffe für die Alzheimer-Krankheit zu entwickeln", sagt Forscherin Christa Müller. Weitere Untersuchungen sollen folgen - die Förderung der AFI wurde um zwei Jahre bis 2016 verlängert. (red, derStandard.at, 2.12.2014)