Klagenfurt/Wien - Das Klinikum Klagenfurt warnt vor dem Kauf von nicht zertifizierten Laserpointern. Der Anlass: Ein zwölf Jahre alter Kärntner hat jüngst beim Spielen mit einem derartigen Gerät 60 Prozent seiner Sehkraft eingebüßt. "Die tiefen Netzhautschichten des Sehzentrums sind nachhaltig geschädigt, gegen diese Verletzungen gibt es keine Therapie", erklärte Primarius Yosuf El-Shabrawi am Dienstag in einer Aussendung.
Kein "Spielzeug"
Der Laserpointer wurde in einem Onlineshop gekauft, wo er unter anderem als "Spielzeug für Katzen" angepriesen wurde. Nach einer Woche sah der Zwölfjährige plötzlich eingeschränkt. "Laserstrahlen haben die Augen des Patienten getroffen. Wir gehen davon aus, dass er beim Spielen auf einen Spiegel zielte und die Strahlen reflektiert wurden", so El-Shabrawi.
"Man kann nichts machen, nur hoffen, dass sich die Verletzung selbst regeneriert und sich der Zustand bessert", erklärte der Mediziner. El-Shabrawi warnte vor dem Gebrauch von nicht zertifizierten Geräten. "Wer sich einen Laserpointer kauft, sollte unbedingt auf das Gütesiegel EN 60825-1 achten; und kein Laserpointer darf höher als Klasse 2 eingestuft sein", so der Arzt.
Der Zwölfjährige ist laut Klinikum zwar der erste Patient nach einem Laserpointerunfall in Kärnten, allerdings würden weltweit derartige Verletzungen zunehmen. "In der Literatur sind bereits zahlreiche Fälle bekannt. Die USA oder Großbritannien haben bereits reagiert und ein Einführungsverbot von gefährlichen Laserpointern ausgesprochen", so El-Shabrawi. (APA, derStandard.at, 2.12.2014)