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Jährlich erkranken etwa 25 von 100.000 Menschen an einer teilweisen oder vollständigen Lähmung der Gesichtsmuskulatur - die Gesichtschirurgie kann helfen.

Foto: APA/EPA/Fredrik von Erichsen

Jährlich erkranken weltweit etwa 25 von 100.000 Menschen an einer teilweisen oder vollständigen Lähmung der Gesichtsmuskulatur. Neben einer starken Einschränkung der Lebensqualität bedeutet diese Diagnose bei Kindern zusätzlich eine verzögerte Sozial- und Sprachentwicklung. Die Aktivierung des gelähmten Kindergesichts steht derzeit im Zentrum des internationalen Gesichtschirurgie-Gipfels in der Confraternität-Privatklinik Josefstadt.

Ziel: Symmetrie

Manfred Frey, Leiter des Internationalen Zentrums für Facialischirurgie, führt neben Muskel- und Nerventransplantationen an Kindern zusätzlich vor, wie die postoperative Behandlung durch gezielte Übungen optimal unterstützt wird. Dazu präsentiert er den aus Norwegen, Portugal und Dänemark angereisten Kollegen erstmals ein Übungsvideo, das er auch allen Patienten und interessierten Therapeuten zur Verfügung stellt.

Symmetrie ist das Ziel aller Bemühungen der Gesichtschirurgie, sowohl bei der Operation als auch bei der Nachbehandlung. Schließlich sollen beide Augenlider synchron schließen und auch das Lächeln beidseitig sein. Neben einer entsprechenden Muskel- und/oder Nerventransplantation durch den Plastischen Chirurgen bedarf die postoperative Aktivierung des gelähmten Gesichts interdisziplinärer Experten. Allen voran unterstützen Physiotherapeuten, Rehabilitations-Mediziner und Logopäden ein optimales Ergebnis - unermüdliches Training und Motivation der Patienten vorausgesetzt.

Übungsvideo und Dokumentation

"Üben, üben, üben..." - so lautet auch der Titel des Informations- und Übungsvideos für Patienten und Therapeuten, welches Frey gemeinsam mit der Soziologin und Kulturwissenschaftlerin Christina Lammer realisiert hat. Im Rahmen dieser Film-Dokumentation wird ein Mädchen begleitet, das nach Nerven- und Muskeltransplantation das beidseitige Lächeln erlernt. Neben empathischer Darstellung des Therapieverlaufs wird auch die optimale Bewegungstherapie nach dem chirurgischen Eingriff sehr gut dargestellt.

Viele praktische Informationen zum selbstständigen Üben vor dem Spiegel und eine empfohlene Übungsabfolge für Patienten, Therapeuten und Laien gleichermaßen interessant, sensibilisieren generell für das Thema. Die konkreten Übungsanleitungen können vom Patienten für den Gebrauch zu Hause heruntergeladen werden. (red, derStandard.at, 5.12.2014)