Diese bemalte Dose aus Porzellan habe ich von meinem Freund bekommen, jetzt bewahre ich meine Ohrringe darin auf.

Foto: Nathan Murrell

"Ich habe dieses bemalte Döschen vor drei Jahren von meinem Freund bekommen. Er hat es in einem Antiquitätengeschäft im 1. Bezirk gekauft. Auf gewisse Weise berührt es mich. Es kommt mir vor, als wäre es für mich gemacht worden.

Von der Form her ist es zart und altmodisch. Weiters stellt es für mich eine Mischung aus Schönheit und Funktion dar. In der Dose aus Porzellan bewahre ich meine Ohrringe auf. Ich kann sie jeden Tag von meinem Bett aus sehen. Sie steht auf einer alten Kommode neben einer Orchidee.

Die Kommode hätte auch das Zeug zu meinem "besten Stück", auch mein Cello und meine Küchenmaschine haben eine besondere Bedeutung für mich.

In meiner Garderobe im Theater gibt es eigentlich nichts, das mir besonders am Herzen liegt. Klar ist der Spiegel sehr präsent, aber ich würd' nicht sagen, dass ich mich bei der Vorbereitung zum Auftritt permanent darin betrachte. Irgendwann weiß man, wie man aussieht." (Michael Hausenblas, Rondo, DER STANDARD, 5.12.2014)