Beaver Creek - Kjetil Jansrud bleibt weiter der dominante Fahrer im Abfahrtsrennsport. Der Norweger, der in Lake Louise das Training, die Abfahrt und den Super-G gewonnen hat, war am Dienstag auch im ersten Training für die schwere Abfahrt in Beaver Creek der Schnellste. Mit 1:40,06 Minuten kratzte der Norweger am Streckenrekord von Daron Rahlves. Bester Österreicher war Olympiasieger Matthias Mayer auf Platz vier.
Ein Grund für die Fabelzeit Jansruds waren die perfekten äußeren Bedingungen. Der andere und schwerwiegendere war der, dass man in diesem Winter die Abfahrten wieder schneller setzt und die Sprünge wieder weiter gehen lässt. Ein Schritt, der von praktisch allen Fahrern begrüßt wird.
Unter dem neuen Chef-Renndirektor Markus Waldner und Kurssetzer Hannes Trinkl sollen die Abfahrten wieder schneller und spektakulärer werden. "Zuletzt hat ja schon jeder geglaubt, er kann auf der Abfahrt mitfahren", meinte Ex-Weltmeister Trinkl.
Mayer, der nach seinem schweren Trainingssturz im Oktober viel Training verpasst hat, verlor beim ersten Abtasten auf der steilen Strecke "Birds of Prey" in Colorado 0,86 Sekunden auf den Super-G-Olympiasieger. In Beaver Creek fehlt ihm noch ein Podestplatz. "Das ist deshalb hier auch mein großes Ziel." Allerdings: "So wie Jansrud derzeit Ski fährt, dreht sich auch hier alles um ihn."
Hannes Reichelt ärgerte sich über 3,35 Sekunden Rückstand und Platz 56 unmittelbar vor Ted Ligety, der nach seinem Handbruch diese Woche zurückkehrt. "Ich muss im zweiten Training noch ordentlich zulegen", hat sich Kitzbühel-Sieger Reichelt für seinen dritten Auftritt nach der Rücken-Operation vorgenommen. Der Salzburger war einer von nicht weniger als 21 Fahrern, die ein Tor ausließen.
Noch weiter hinten landete Klaus Kröll. Auch dem Steirer taugt die neue Linie in der Abfahrt. "Das ist extrem positiv. "Ich hab' das immer kurvigere ja ohnehin stets kritisiert", sagte Kröll und gestand: "Heute bin ich aber noch viel zu viel in der Gegend herumgefahren."
Zweites auch letztes Training
Das zweite und letzte Training wird aufgrund der aktuellen Wetterentwicklung am Mittwoch (19.00 MEZ) über die Bühne gehen. Es waren zwar insgesamt drei Trainings anberaumt, die Organisatoren und der Internationale Skiverband (FIS) wollen es aber bei zwei belassen.
Damit wird es am Mittwoch auch zur ÖSV-Qualifikation zwischen Joachim Puchner, Markus Dürager und Patrick Schweiger um den letzten freien Startplatz kommen, Marcel Hirscher wird sich ebenfalls erstmals auf eine der schwierigsten Abfahrten der Welt wagen.
Die Abfahrt ist am Freitag und der Super-G am Samstag (jeweils 19.00 MEZ) angesetzt. Der letzte Test für die WM im Februar 2015 endet am Sonntag mit dem Riesentorlauf. (APA/red - 2.12. 2014)
Ergebnisse des ersten Trainings in Beaver Creek:
1. Kjetil Jansrud (NOR) 1:40,06 Minuten - 2. Patrick Küng (SUI) 0,27 zurück - 3. Peter Fill (ITA) 0,73 - 4. Matthias Mayer (AUT) 0,86 - 5. Johan Clarey (FRA) * und Steve Nyman (USA), je 0,99 - 7. Didier Defago (SUI) 1,02 - 8. Guillermo Fayed (FRA) 1,18 - 9. Maxence Muzaton (FRA) 1,28 - 10. Jared Goldberg (USA) 1,59.
Weiter: 14. Georg Streitberger 1,80 - 20. Florian Scheiber 2,01 - 23. Max Franz 2,09 - 30. Otmar Striedinger 2,46 - 35. Romed Baumann 2,64 - 56. Hannes Reichelt 3,35 - 61. Joachim Puchner 3,83 - 63. Klaus Kröll 4,02 - 64. Markus Dürager 4,10 - 66. Patrick Schweiger 4,40. Nicht gestartet: Marcel Hirscher (alle AUT). 77 klassiert.
*) mit Torfehler