Brüssel/Wien - Um syrische Flüchtlinge weiterhin mit Nahrungsmitteln versorgen zu können, hat die UNO am Mittwoch im Internet private Spender gebeten, für säumige Staaten einzuspringen. "Wenn 64 Millionen Menschen jeweils einen Dollar geben, hätten wir genug, um 1,7 Millionen Flüchtlinge im Monat Dezember zu ernähren", heißt es in einem Aufruf des Welternährungsprogramms (WFP) vom Mittwoch.

Das WFP hofft, dass die Summe innerhalb von 72 Stunden zusammenkommt. Die UNO hatte am Montag erklärt, dass sie wegen fehlender Mittel ihre Nahrungsmittelhilfen in Syrien und den Nachbarstaaten mit sofortiger Wirkung aussetzen muss. Zugesagte Mittel seien nicht gezahlt worden. Um welche Staaten es sich handelt, teilte das WFP nicht mit. Betroffen sind Flüchtlinge in Jordanien, der Türkei, im Libanon, in Ägypten sowie im Irak.

Deutschland stockt auf

Deutschland hat unterdessen am Mittwoch bekannt gegeben, seine Hilfen für Syrien-Flüchtlinge um 40 Millionen Euro aufstocken zu wollen. "Es darf nicht sein, dass Familien hungern und frieren müssen, weil die Hilfsorganisationen kein Geld mehr haben, um sie zu versorgen", erklärte Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier in Brüssel.

Vonseiten der österreichischen Regierung hatte es am Dienstag geheißen, man könne kein zusätzliches Geld für Syrien-Flüchtlinge aufbringen. "Derzeit ist aufgrund der Budgetsituationen keine Budgetaufstockung möglich", teilte ein Sprecher des für Nahrungsmittelhilfe zuständigen Landwirtschaftsministeriums der APA mit. Die Grünen und Hilfsorganisationen fordern indes mehr Geld von der Regierung für Syrer. (APA, 3.12.2014)