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Back and forth.

Foto: Reuters/Snyder

Für Tiger Woods wird die Rückkehr in die Golf-Welt zu einer riskanten Mission. 118 Tage nach dem schmerzhaften Aus bei der PGA Championship will der Superstar von Donnerstag an bei seinem eigenen Turnier in Florida die vielen Skeptiker überzeugen, dass die Ära Woods noch lange nicht zu Ende ist.

Die Zweifel sind aber nach dem erfolglosesten Jahr seiner Profi-Karriere groß: Kein Sieg, die Rücken-Operation Ende März, zwei gescheiterte Comebacks, der verpasste Ryder-Cup-Start, der Sturz auf Rang 24 der Weltrangliste und nun auch noch die Verpflichtung eines nahezu unbekannten Schwung-Trainers. Amerika rätselt über seinen Golf-Liebling.

Tiger Woods wäre aber nicht Tiger Woods, wenn er etwas auf dieses Gerede geben würde. Vor dem ersten Abschlag im Isleworth Golf & Country Club ging der 14-fache Major-Sieger in gewohnter Manier in den Angriffsmodus über. "Ich fühle mich großartig", kommentierte Woods seinen Fitnesszustand im Sirius XM PGA Tour Radio. "Ich fühle mich richtig, richtig gut. Es ist toll, wieder hier draußen zu sein und Wettkämpfe bestreiten zu können." Die Rückenverletzung sei ausgeheilt und die Muskulatur durch das Training nun stark genug. "Das hatte ich schon eine lange Zeit nicht mehr."

Test und Ereignis

Bei der Hero World Challenge, eine halbe Autostunde westlich von Orlando, will der 38-jährige Woods nun sehen, wie weit er sich schon in Wettkampfform gebracht hat. Die Konkurrenz bei dem Turnier ist stark. Der Weltranglisten-Zweite Henrik Stenson aus Schweden ist der Einladung von Woods ebenso gefolgt wie Masters-Champion Bubba Watson (USA) oder Englands bester Golfer, Justin Rose. Insgesamt sind 18 Top-Spieler am Start. Der Sieger des Events kassiert eine Million US-Dollar.

In den USA wird das Woods-Comeback zum Medienereignis. Die Experten werden vor allem den Schwung des Superstars analysieren. Am 22. November sorgte Woods mit einem Tweet für Aufsehen, dass er Chris Como als neuen Schwung-Coach eingestellt hat. Diese Personalie wird seitdem extrem kontrovers diskutiert. Der 37-jährige Golflehrer aus Dallas galt als nahezu unbeschriebenes Blatt in der Szene.

Spektakel und Überraschung

Nach "einigen guten Gesprächen" war die spektakuläre Verpflichtung perfekt. "Ich war sehr überrascht und sehr angetan davon, wie er denkt, dass mein Schwung aussehen könnte", sagte Woods. "Das kam meiner eigenen Vorstellung schon sehr nahe."

Eine ungewöhnliche Vorgehensweise des 79-fachen Siegers auf der PGA Tour. In seiner Karriere arbeite Woods bisher nur mit den Branchenriesen Butch Harmon, Hank Haney und Sean Foley zusammen. Aber vielleicht ist der Biomechanik-Student der Texas Woman's University genau das fehlende Puzzlestück, das den Superstar zu alter Stärke und Dominanz zurückführt. Woods ist davon jedenfalls überzeugt. (APA, 03.12.2014)