Grafik: CoreOS

Einen geradezu raketenhaften Aufstieg hat Docker hingelegt: Gerade einmal eineinhalb Jahre nach der Freigabe der ersten Version hat die Technik für Anwendungs-Container mittlerweile praktisch die gesamte Branche hinter sich versammelt - samt Riesen wie Google oder Microsoft. Nun betritt aber ein neuer Herausforderer die Bühne: Rocket soll Anwendungen mit noch weniger Overhead in Container packen als es Docker tut.

CoreOS

Hinter dem Projekt stehen die Entwickler von CoreOS, einem schlanken Linux, das zahlreiche Konzepte von Googles ChromeOS übernommen hat, sich dabei aber vor allem als Basis für den Betrieb eben solcher Anwendungs-Container positioniert. Im Zuge der Entwicklung will man einige Defizite an Docker ausgemacht haben, die nun mit Rocket ausgeräumt werden sollen.

Kritik

So kritisiert man einige der aktuellen Änderungen, die Docker immer mehr zu einer monolithischen Plattform zur Anwendungsentwicklung mutieren lassen würden. So hatte Docker zuletzt Netzwerkfunktionalität und die Möglichkeit des Cluster-Betriebs hinzugefügt Von der Idee eines schlanken Container-Systems, das einfach nur Anwendungen samt den notwendigen Abhängigkeiten in ein einfach zu nutzendes System schnürt, entferne man sich damit immer mehr, so die Kritik.

Ansatz

Gerade zu diesem Kern will aber Rocket zurückkehren. Dazu stellt man auch eine offene App-Container-Spezifikation vor, die festlegt, wie Images gespeichert, ausgeführt und aufgespürt werden können. Besonderen Wert legt man dabei auf schnelle Downloads und Ausführbarkeit, auch sieht man im eigenen Ansatz Vorteil in Hinblick auf die Sicherheit, da man keinen ständig laufenden Daemon-Prozess benötigt.

Prototyp

Als ersten Schritt hat man nun einen Prototypen von Rocket veröffentlicht. Die CoreOS-Entwickler wollen damit aber nicht vollständig die Verbindung zu Docker trennen, so soll CoreOS-Technikchef Brandon Philips seinen Sitz im Docker Governance Board beibehalten. (apo, derStandard.at, 3.12.2014)