Salzburg - Die Serie von Neonazi-Beschmierungen in der Stadt Salzburg setzt sich fort: Nachdem das Parteibüro der Grünen und das Parteihaus der SPÖ am Wochenende und zu Wochenbeginn Zielscheibe von Schmieraktionen geworden waren, wurde am Dienstag ein neuer Fall bei der Polizei angezeigt: Zwei Stolpersteine zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wurden in Maxglan mit schwarzem Lack besprüht.

Ein Magistratsbediensteter hatte die Beschmierungen der im Gehsteig der Villagasse und der Bindergasse verlegten Stolpersteine gemeldet. Die Polizei geht von einem Tatzeitraum von 24. November bis 2. Dezember aus. Das Landesamt Verfassungsschutz ermittelt. Die Täter seien noch nicht ausgeforscht, auch nicht jene der Schmieraktionen gegen die beiden Parteien. "Konkrete Verdächtige gibt es derzeit keine", sagte Polizeisprecher Ortwin Lamprecht am Mittwoch.

Spuren werden ausgewertet

"Zurzeit werden die Spuren ausgewertet. Es wird untersucht, ob ein Zusammenhang mit der SPÖ-Zentrale besteht", erklärte Lamprecht. Die Fassade der SPÖ-Geschäftsstelle in Mülln wurde ebenfalls mit schwarzem Lack verunstaltet. Rund um das Gebäude wurde in großen Lettern der Code "H8", die Grußformel für "Heil Hitler", aufgesprüht. Das Parteihaus ist laut SPÖ damit schon zum fünften Mal Ziel von rechtsradikalen Schmieraktionen geworden. Bei den Grünen wurde auf die Eingangstüre des Parteibüros vermutlich mit einem Filzstift die Hitler-Grußformel "88" aufgemalt.

Seit dem Vorjahr hat es in der Stadt Salzburg zahlreiche rechtsextreme Beschmierungen gegeben, ein Euthanasie-Mahnmal im Kurgarten wurde im Mai zerstört. Mehr als 70 Stolpersteine wurden verunstaltet, nur ein Teil dieser Beschädigungen wurde aufgeklärt. (APA, 3.12.2014)