Seine Postpackerl kann man jetzt schon an externen Stationen abholen. Geht es nach Zielpunkt, soll das künftig auch bei Lebensmitteln möglich werden.

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Wien - Die heimische Supermarktkette Zielpunkt will mit neuen Akzenten punkten: Holding-Geschäftsführer Erich Schönleitner stellte am Mittwoch in Wien die neue Doppel-Geschäftsführung vor, die das Sortiment erweitert und neue Filialen in Wien eröffnet. Das Frischesortiment soll aufgestockt und überarbeitet werden. Um die urbane Bevölkerung in die Filialen zu bekommen, wird künftig das Angebot an Fertiggerichten (Convenience-Food) und Ethno-Produkten ausgeweitet, kündigten die Geschäftsführer Jürgen Krizmanich und Roland Malli an.

Neu ist auch der Start der Hauszustellung von Lebensmitteln in den ersten Monaten 2015. Angedacht ist dabei auch die Selbstabholung der Waren in Abholstationen (Pick-up-Boxes). Ähnlich dem Modell bei der Österreichischen Post sollen Kunden die zuvor bestellten Lebensmittel an frequentierten Standorten wie etwa U-Bahn-Stationen in den Boxen abholen können. Bis März 2016 plant die Lebensmittelkette 30 solcher Stationen.

Kräftiger Umbau

Unter der neuen Geschäftsführung soll Zielpunkt ab 2015 insgesamt neu aufgestellt werden. Weil die Kette in Wien mit 138 Filialen der zweitgrößte Lebensmittelhändler nach Billa ist, liegt auch der Fokus auf der Bundeshauptstadt. 2015 nimmt Eigentümer Pfeiffer 2 Mio. Euro in die Hand, um die Wiener Standorte zu modernisieren. In Summe sollen 10 Mio. Euro fließen. Das Geld kommt aus dem Pfeiffer-Cashflow.

"Inspiriert" von der Zielpunkt-Schwester Unimarkt denkt man auch bei Zielpunkt über ein Franchisesystem nach, sagte Aufsichtsratschef Erich Schönleitner. Ab Jänner 2015 würden hier "intensive Gespräche" mit Interessenten geführt. Es gebe bereits rund 30 Interessierte. Mit ersten Pilot-Filialen will die Kette aber erst 2016 starten. Angedacht seien vorerst rund fünf Standorte, die von Franchisenehmern geführt werden sollen. Langfristig könnte ein Drittel der über 250 Filialen franchisegeführt werden. Auf eine Zahl wollten sich die Manager aber nicht festnageln lassen.

Schönleitner bekräftige erneut, bei Zielpunkt im Geschäftsjahr 2016/17 Gewinne sehen zu wollen. Im Jahr 2013/14 (per Ende Februar) schrieb der Lebensmittelhändler einen Jahresverlust von 11,8 Mio. Euro. (APA/red, derStandard.at, 3.12.2014)