Swains Hörgerät lässt Wifi-Netzwerke in spacigem Sound erschallen.

Foto: Phantom Terrains

Der New Scientist-Autor Frank Swain bemerkte seit einem Jahrzehnt eine langsame Abnahme seines Hörvermögens. Ein Problem, dem er letztlich mit dem Kauf eines Hörgeräts begegnete.

Die Umstellung brachte ihn auf eine Idee: Was, wenn man den elektronischen Helfer dazu verwenden könnte, Dinge zu hören, die dem menschlichen Ohr normal verborgen bleiben?

Gehacktes Hörgerät

Er tat sich schließlich mit dem Audiokünstler Daniel Jones zusammen, der im Rahmen des Projektes "Phantom Terrains" sein Hörgerät hackte. Dieses lässt ihn nun Wifi-Netzwerke wahrnehmen. Der Klang verrät ihm nicht nur die Existenz eines Drahtlosnetzwerks in seiner Nähe, sondern liefert auch zusätzliche Informationen, wie Wired berichtet.

Informationen über Dichte und Standort

So erkennt Swain an der Intensität des Hintergrundrauschens, wie hoch die WLAN-Dichte in der Gegend ist. Auch die ungefähre Entfernung zu ihrer Quelle, dem Router, lässt sich abschätzen. Je näher er ihm ist, in desto schnellerer Abfolge ertönt das Klickgeräusch. Auch die ungefähre Richtung lässt sich erahnen, je nachdem auf welchem Stereokanal es lauter erschallt.

Im Vordergrund ertönt eine sanfte, Trance-artige Melodie. Dabei handelt es sich um den Namen des Netzwerks. Jedem Buchstaben und jeder Zahl ist ein eigener Ton zugeordnet.

"Phantom Terrains" soll zeigen, dass es bei der Verarbeitung von Information längst nicht nur auf die Augen ankommt. Siri, Cortana und Co. zeigen nach Ansicht von Swain, dass man bei der Erforschung von Audio-basierten Benutzerschnittstellen erst am Anfang stehe. (gpi, derStandard.at, 04.12.2014)