Washington - Hoffnungen auf eine baldige Freilassung des Korrespondenten der "Washington Post" im Iran haben sich offenbar zerschlagen. Wie die US-Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf die Familie von Jason Rezaian berichtete, wurde seine Haft um bis zu 60 Tage verlängert.
Nachdem es noch Ende Oktober in Teheran geheißen habe, dass die Anschuldigungen möglicherweise fallen gelassen würden, sei Rezaian nun ein neues Dokument vorgelegt worden. Der zuständige Richter habe damit die Verlängerung seiner Haft genehmigt.
Rezaian und seine Frau Yeganeh Salehi waren Ende Juli festgenommen worden. Damals hieß es offiziell lediglich, der Iran werde nicht erlauben, dass "unsere Feinde und deren Agenten" im Land aktiv seien. Weitere Angaben zu den Vorwürfen wurden nicht gemacht. Salehi, die ebenfalls Journalistin ist, wurde im Oktober gegen Kaution freigelassen.
Rezaian hat sowohl die iranische als auch die US-Staatsbürgerschaft. Seit 2012 berichtet er für die "Washington Post" aus Teheran. Rezaians Frau ist Iranerin und arbeitet als Korrespondentin für die Zeitung "The National" aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Salehi hatte sich nach Angaben der "Post" zuletzt um eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis in den USA bemüht.
Das Verhältnis zwischen den USA und dem Iran ist seit Jahrzehnten gespannt, im Jahr 1980 wurden die diplomatischen Beziehungen abgebrochen. Allerdings verbesserte sich das Verhältnis mit dem Amtsantritt des iranischen Präsidenten Hassan Rohani im vergangenen Jahr leicht. (APA, 4.12.2014)