Die erstaunlich robuste Entwicklung der Weltwirtschaft beschert der deutschen Halbleiterindustrie im laufenden Jahr gutes Wachstum. Der Umsatz mit Mikrochips wird dem Elektroverband ZVEI zufolge um acht Prozent auf 330 Mrd. Dollar (267,6 Mrd. Euro) zulegen. "Das hat zu tun mit der guten Konjunktur", sagte ZVEI-Fachgruppenchef Stephan zur Verth am Donnerstag.

Womöglich werde das Wachstum gar zehn Prozent betragen. "Die Oktober- und Novemberzahlen sehen sehr gut aus", sagte Verth.

Niveau von vor der Finanzkrise wieder übertroffen

Anders als der gesamteuropäische Markt habe Deutschland das Niveau von vor der Finanzkrise wieder übertroffen. Vor allem in Automobilen und Industrietechnik werden hier die elektronischen Schaltungen verbaut. Zwei Drittel der Umsätze im Inland flössen in die beiden Kanäle. Weltweit dominiert allerdings der Umsatz mit Chips für Handys und Computer. Insgesamt gut ein Zehntel des Branchenumsatzes erwirtschaften die vorwiegend amerikanischen Hersteller in Europa. "Europa hat seine Nische gefunden und hat sich bei elf Prozent stabilisieren können." Fast 60 Prozent aller Chips werden allerdings in Asien verbaut.

Im kommenden Jahr werde der Halbleitermarkt mit gut vier Prozent etwa so stark wachsen wie im langjährigen Durchschnitt, sagte Verth voraus. Es sei immer noch viel Geld im Markt, das die Folgen der politischen Krisen überdecke. "Die Stimmung ist erstaunlich gut", sagte der Branchenkenner. (APA, 4.12. 2014)