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Noch Freunde, im neuen Bond-Streifen bald Feinde: Daniel Craig (links) und Christoph Waltz.

Foto: APA/EPA/FACUNDO ARRIZABALAGA

Der Advent, die stillste Zeit im Jahr, muss im beschaulichen Flecken Obertilliach heuer leider entfallen. Wo sich sonst Lawinenhunde im Schnee wälzen, höchstens die Büchse des Wilderers einsam durch den Forst hallt, da soll bald ein Geschoßhagel auf Osttirol niedergehen.

James Bond, Geheimagent Ihrer Majestät, wird den Ort im kommenden Jahr mit seiner Gegenwart beehren. Die Vorfreude auf Bumm-Bumm Bond verdrängt die auf das Christuskind. Schon drängeln sich die Obertilliacher um die Schirme ihrer Personal Computer, um vorab mit glänzenden Augen auf Daniel Craig (Bond) und Christoph Waltz (Bösewicht) zu schauen.

Wie die ZiB 2 zu Protokoll gab, zählen die braven Gemeindeväter im Geist bereits die Euronen. Man wird, wie jetzt offiziell bekannt wurde, dem Produktionsteam mit Kost und Quartier aufwarten. Überschlägt man das Bond'sche Gesamtwerk grob im Kopf, so muss sich Obertilliach auf eine Menge Flurschäden einstellen.

Zwar ist Bonds Wirken für den Fortbestand der Welt von entscheidender Bedeutung. Andererseits verfehlen die Praktiken, deren er sich bedient, mit schöner Regelmäßigkeit alle ökologischen Richtlinien.

Bond ist, man muss es leider sagen, ein notorischer Klimasünder. Sein Wunderauto produziert einen verheerenden CO2-Ausstoß. Wo Bond eng geschnittene Anzüge aufträgt, da dröhnen Helikopter, tuten Schiffe, steigen U-Boote vom Grund schmaler Flüsse auf. Armes Obertilliach!

Waltz' Schurke soll übrigens auf den Namen "Oberhauser" hören. Der Vorname "Elmar" wurde vorderhand nicht bestätigt. Der Böse dürfte ein Raubein sein und Fragen stellen. (Ronald Pohl, DER STANDARD, 6./7./8.12.2014)