Mailand - Zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei ist es am Sonntagnachmittag vor Beginn der Saisonpremiere der Scala - der ersten unter der Führung von Intendanten Alexander Pereira - gekommen. Linksradikale Aktivisten, die für Sozialwohnungen und Beschäftigung demonstrierten, versuchten eine Polizeisperre zu umgehen und sich dem Mailänder Opernhaus zu nähern.

Die Demonstranten, die die Sicherheitskräfte mit Eiern und Knallkörpern bewarfen, wurden von der Polizei zurückgedrängt, berichteten italienische Medien. Die Linksaktivisten klagten, die Polizei sei gegen sie mit Knüppelschlägen losgegangen. Dabei seien mindestens zwei Personen verletzt worden. Die Demonstranten skandierten Slogans gegen die Regierung von Premier Matteo Renzi und die kürzlich verabschiedete Arbeitsmarktreform, die eine Auflockerung des Kündigungsrechts vorsieht.

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Foto: REUTERS/Alessandro Garofalo

Schärfste Sicherheitsvorkehrungen waren vor der Scala-Premiere in Erwartung von Protesten ergriffen worden. Über 750 Ordnungshüter waren in der lombardischen Hauptstadt im Einsatz. Intendant Pereira zeigte sich von den Protesten unbeeindruckt. "In den letzten 15 Jahren hat es bei Scala-Premieren immer schon Demonstrationen gegeben", kommentierte Pereira nach Angaben italienischer Medien.

Am Sonntagabend feiert die Scala die Saisoneröffnung mit Beethovens "Fidelio" unter dem Dirigat von Daniel Barenboim, dessen Mandant als Musikdirektor des Mailänder Opernhauses Ende Dezember zu Ende geht. Die Hauptrollen übernehmen die deutsche Sopranistinnen Anja Kampe als Leonore/Fidelio und Mojca Erdmann als Marzelline. Die Rolle des Florestan singt Klaus Florian Vogt. Regisseurin ist die Britin Deborah Warner. (APA, 7.12.2014)