Washington - Das US-Magazin "Rolling Stone" sorgte für internationales Aufsehen mit einer Enthüllungsstory über eine Massenvergewaltigung einer Studentin namens Jacky auf dem Geländer der Universität von Virginia. Nun distanziert sich das Magazin von dem Artikel wegen Widersprüchen und Fehlern, auf die andere Medien wie die "Washington Post" aufmerksam machten.

"Wir haben den Artikel in der Überzeugung veröffentlicht, dass er korrekt war", schreibt Will Dana, Managing Editor des "Rolling Stone" nun in der Distanzierung. Die Angaben basierten auf Angaben der Betroffenen; auf deren Ersuchen befragte das Magazin den angeblichen Haupttäter nicht.

Nach von anderen Medien recherchierten Widersprüchen sei die Redaktion zum Schluss gekommen, sie hätten dieser Bitte der Betroffenen nicht nachkommen sollen.

"Fehler des Rolling Stone"

"Wir versuchten, mit der Verletzung von Frauen nach einem sexuellen Übergriff sensibel umzugehen", begründet Dana diese Entscheidung: "Wir hätten dieses Zugeständnis nicht machen sollen. Wir hätten sie überzeugen müssen, dass der Wahrheit weit mehr gedient wäre, wenn auch die andere Seite gehört wird."

"Diese Fehler hat der Rolling Stone begangen, nicht, Jackie", betont das Magazin: "Wir entschuldiguen uns bei jeder von der Story betroffenen Person - und wir werden weiter die Ereignisse dieses Abends recherchieren." (red, derStandard.at, 8.12.2014)