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Femme Fatale: Die russische Agentin Anna Chapman soll auf Snowden angesetzt worden sein

Foto: AP/Azia

Der russische Geheimdienst FSB soll eine hochrangige Agentin beauftragt haben, den NSA-Whistleblower Edward Snowden zu verführen. Das berichtet der ehemalige KGB-Spion Boris Karpichkov, der vor einigen Jahren nach Großbritannien geflohen war, aber laut eigenen Angaben immer noch gut in der KGB-Nachfolgeorganisation FSB vernetzt ist. Der Plan sei es gewesen, Snowden mit dem Argument einer Aufenthaltsgenehmigung durch eine Heirat in Russland zu halten, so Karpichkov weiter. Weiters hofften Strategen des FSB laut Karpichkov, Snowden durch die emotionale Bindung zu seiner "Gattin" dann Staatsgeheimnisse entlocken zu können. Wie glaubwürdig Karpichkovs Aussagen sind, ist unklar.

Ex-Undercover-Agentin als Lockvogel

Als Lockvogel soll der FSB ausgerechnet die berüchtigte Agentin Anna Chapman eingesetzt haben: Sie war 2010 als Teil eines Undercover-Spionagerings in den USA enttarnt worden. Später erfolgte ein Austausch zwischen den USA und Russland, Chapman konnte in ihre Heimat zurückkehren. Dort tritt sie jetzt als Model und Fernsehmoderatorin auf, gleichzeitig soll sie aber immer noch für den FSB tätig sein.

Heiratsantrag via Twitter

Chapman und Snwoden sollen sich laut New York Post mindestens einmal persönlich getroffen haben. Außerdem stellte Chapman dem Whistleblower via Twitter einen Heiratsantrag. Laut Daily Mail soll sich Snowden eine Heirat aus politischen Gründen tatsächlich überlegt haben – als russischer Staatsbürger wäre er vor dem Zugriff durch US-Behörden weitgehend geschützt; die Konsequenzen seien für ihn aber zu furchteinflößend gewesen.

Als Chapman bei einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC nach Snowden gefragt wurde, brach sie das Interview ab. Mittlerweile ist der Whistleblower wieder mit seiner Freundin Lindsay Mills vereint – sie ist vergangenen Sommer nach Moskau gezogen. (fsc, derStandard.at, 9.12.2014)