Shanghai - Nach einem zweiwöchigen Höhenflug ist die Börse in Shanghai am Dienstag mit 5,43 Prozent so stark in den Keller gesackt wie seit mehr als fünf Jahren nicht mehr. Der Rückgang in China ließ auch den Aktienmarkt in Hongkong kräftig fallen. Der Han Seng Index ging um 2,34 Prozent auf 23.485,83 Punkte zurück.

Der Shanghai Composite Index, Chinas wichtigster Börsenindex, fiel nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua unter die psychologisch wichtige 3.000-Punkte-Grenze auf 2.856,27 Punkte. Der Component Index am Aktienmarkt im südchinesischen Shenzhen gab um 4,15 Prozent auf 10.116,49 Punkte nach.

Experten sahen eine überfällige Korrektur und Gewinnmitnahmen, nachdem die Börse in Shanghai zuvor über zwei Wochen um mehr als 20 Prozent zugelegt hatte. Eine weitere Ursache könnte auch die am Montagabend verkündete Verschärfung der Regeln für die Nutzung von Unternehmensanleihen als Sicherheit für kurzfristige Finanzierungen gewesen sein.

Die Aktienmärkte in Fernost haben am Dienstag überhaupt auf breiter Front nachgegeben. Nachdem der Nikkei-Index zum Wochenauftakt noch den höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren erreicht hatte, nahmen Anleger Gewinne mit. Der wieder stärkere Yen belaste zudem insbesondere Exportfirmen, sagten Analysten. Auch der weiter abgesackte Ölpreis drücke die Stimmung an den Börsen. Am höchsten fielen die Verluste in Australien aus, wo der Index um 1,7 Prozent nachgab. Der MSCI-Index asiatischer Werte außerhalb Japans fiel um rund ein Prozent. Gegen den Trend verbuchte die Börse in Singapur Gewinne, wo der Index 0,8 Prozent zulegte. (APA/red, derStandard.at, 9.12.2014)