Weil immer wieder gern her umgerätselt wird, eine Klarstellung: Der jährlich am 8. Dezember im Handel und an Punschständen über die Budel gehende Feiertag heißt nicht etwa Mariae Empfängnis, weil Maria an diesem Tag das Jesuskind empfangen hat und es dann im Schnellverfahren bis zum 24. Dezember austrug. Die katholische Kirche feiert am 8. Dezember vielmehr die Empfängnis der Maria durch ihre Mutter Anna. Maria kam dann ganz normal neun Monate später auf die Welt. Alles im grünen Bereich also.
Der heimische Privatsender Puls 4 feierte heuer an diesem Jubeltag eine andere große Weltreligion neuerer Prägung. Es war "Star Trek"-Tag, und man konnte sich ziemlich viele, wenn nicht die meisten Spielfilme, dieser zu Love, Peace, Unity und dem durchaus spirituell gedeuteten Runterfahren der Schutzschirme aufrufenden Serie zu Gemüte führen.
Zum einen begeisterten heute undenkbare, längliche, pathetische Einstellungen bei minimaler Rahmenhandlung zu endlos ausgewalzter Titelmelodie aus dem Orchestergraben. Zum anderen waren die Spezialeffekte aus der Tiefe des historischen Raums wirklich zu Herzen gehend.
Zur Erdzeit 1979 gab es zum Beispiel noch nicht die Idee eines Klappcomputers, nur das Handy war schon erfunden. Es gab noch keine Drohnen, sondern Aufklärungsflüge wurden noch persönlich mit einer Gangschaltung als Steuerknüppel geflogen. Überhaupt wurde mehr geprügelt als mit Laserstrahl geschossen. Das war einfach billiger und ehrlicher.
Wir wünschen allen Akteuren und ihren Verfallsbiografien jedenfalls Glück und ein langes Leben. Jetzt ist die Kindheit endgültig vorbei. (Christian Schachinger, DER STANDARD, 10.12.2014)