Frankfurt - Trotz der angespannten Lage in Griechenland ist der Euro am Mittwoch über die Marke von 1,24 US-Dollar gestiegen. Gegen 18 Uhr kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,2426 US-Dollar. In der Früh hatte er noch einen halben Cent weniger gekostet.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,2392 (Dienstag: 1,2369) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8070 (0,8085) Euro.

Der hohe Verunsicherung an den Finanzmärkten Griechenlands belastete den Euro nicht. "Der Euro ist von der politischen Krise in Athen nicht wirklich beeindruckt", sagte Stephan Rieke, Devisenexperte von der BHF-Bank. "Die Eurozone insgesamt ist mittlerweile so stabilisiert, dass ein Übergreifen auf den gesamten Währungsraum als unwahrscheinlich gilt."

Sollten die vorgezogenen Präsidentschaftswahlen in Griechenland scheitern, wird es im kommenden Jahr zu Neuwahlen des Parlaments kommen. Die linke Partei Syrizia liegt derzeit in den Umfragen vorn. Syriza lehnt die Spar- und Reformpolitik der aktuellen Regierung und der internationalen Geldgeber ab.

"Die jüngste Erholung des Euro ist eine Reaktion auf die deutlichen Verluste in diesem Jahr", sagte Rieke. Viele Investoren, die auf fallende Kurse gesetzt haben, würden jetzt ihre Gewinne einstreichen. Große Marktbewegungen seien vor Jahresende nicht mehr zu erwarten. Der künftige geldpolitische Kurs der EZB sei soweit abgesteckt und auch von der US-Notenbank seien keine großen Überraschungen zu erwarten, so Rieke.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78975 (0,79015) britische Pfund, 147,33 (148,02) japanische Yen und 1,2024 (1,2021) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 1.229,00 (1.227,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 31.340,00 (30.850,00) Euro. (APA, 10.12.2014)