Viele psychiatrische Krankheiten spiegeln sich auch in der Hirnaktivität wieder. "Bildgebende Verfahren können Aktivitäten im Hirn räumlich darstellen und so einen wichtigen Beitrag bei der Erkennung von Krankheiten leisten", sagt Anja Ischebeck vom Institut für Psychologie der Karl-Franzens-Universität Graz.

Eine Methode, um Hirnaktivität zu messen, ist die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT), die seit rund 20 Jahren im Einsatz ist. Modernste Techniken erlauben eine ständige Weiterentwicklung in diesem Bereich. Am Samstag lädt die Biotechmed Graz (Forschungskooperation von Karl-Franzens-Universität, Med-Uni Graz und TU Graz) zu einem internationalen Symposium, auf dem neueste Entwicklungen in der Hirnforschung vorgestellt und diskutiert werden.

Wechselspiel Gene/Umwelt

"Dieser Wissenschaftsbereich zeichnet sich durch eine große Interdisziplinarität aus", sagt Ischebeck. Deshalb werden auf der Tagung Psychologen, Mediziner, Mathematiker, Physiker und Biologen jeweils ihre Sichtweisen auf die fMRT präsentieren.

Arbeiten zur Plastizität des gesunden und kranken Gehirns sowie zu Alterungsprozessen stehen dabei im Fokus. In den Vorträgen geht es beispielsweise um das Wechselspiel zwischen Genen und Umwelt oder um jene Faktoren, die für Eisenablagerungen im Gehirn zuständig sind. Auch Gehirnkonnektivität bei Wachkoma-Patienten wird ein Thema sein.

"Die vorgestellte Forschung hat einen überwiegend medizinischen Fokus ", so Ischebeck. Im Rahmen der Konferenz sollen sich die österreichischen Hirn-Forscher auf diesem Gebiet noch intensiver vernetzen - sowohl mit nationalen als auch mit internationalen Kollegen. (red, derStandard.at, 10.12.2014)