Take-Two geht mit Kmart und Target hart ins Gericht.

Foto: Rockstar Games

Wegen Gewalt an Frauen und deren Darstellung im Spiel haben zwei australische Handelsketten vor kurzem Rockstars Gangster-Epos "Grand Theft Auto 5" aus ihren Regalen genommen, wenige Wochen nachdem die Spiele in der Next-Gen-Fassung erschienen sind.

Der Schritt von Target und Kmart hat für heftige Diskussionen gesorgt und nun auch Kritik Seitens des Publishers Take-Two auf sich gezogen. Dessen Präsident Karl Slatoff sparte auf einer Konferenz nicht mit harschen Worten.

"Schlag ins Gesicht für freie Gesellschaft"

Er verurteilte den Verkaufsstopp als "schlechte Führungsentscheidung", die "ein Schlag ins Gesicht für alles, wofür eine freie Gesellschaft steht" sei. Die Händler würden ihre Kompetenzen überschreiten und Entscheidungen für die Konsumenten treffen.

Dabei sei niemand gezwungen, das Game zu erwerben, wenn es nicht gefalle oder man seine Inhalte anstößig fände. "34 Millionen Leute haben ‘GTA 5‘ gekauft. Wenn es nach diesen Typen ginge, hätte sich niemand das Spiel besorgen können", so Slatoff. Der Versuch, die Meinungsfreiheit einzuschränken sei ein sehr gefährlicher und glitschiger Pfad. Signifikante Auswirkungen in finanzieller Hinsicht erwarte er allerdings nicht. Denn es gäbe genug andere Händler, die das Game weiterhin im Sortiment haben.

Enttäuschung

Auch CEO Strauss Zelnick kommentierte das Vorgehen der zwei Händler öffentlich und bekundete seine Enttäuschung. Er strich heraus, dass "GTA 5" nicht nur von Spielern und Presse sehr gelobt worden sei, sondern wie viele andere "bahnbrechende Unterhaltungstitel" auch "erwachsene Themen und Inhalte" biete. (gpi, derStandard.at, 10.11.2014)