Santiago de Chile - Eine Schweigeminute im chilenischen Parlament zum Gedenken an den einstigen Diktator Augusto Pinochet hat in dem Land eine heftige Kontroverse ausgelöst. Die Gedenkminute wurde am Mittwoch auf Antrag eines Abgeordneten der rechten Oppositionspartei UDI zum achten Todestag des Generals eingehalten. Mitglieder der linken Regierungskoalition verließen den Saal aus Protest. "Inakzeptabel" nannte die kommunistische Parlamentarierin Camila Vallejos die Ehrung des Diktators am Internationalen Tag der Menschenrechte.
Der Abgeordnete Ignacio Urrutia erklärte, er habe den Antrag für den "Retter Chiles" gestellt, während die Linksparteien "Terroristen" ehrten und "den größten Menschenrechtsverletzer Europas", Erich Honecker, nach Chile gebracht hätten. Der ehemalige DDR-Staatschef verbrachte sein letztes Lebensjahr im chilenischen Exil.
Während Pinochets Diktatur von 1973 bis 1990 wurden rund 3.300 Menschen getötet und bis zu 35.000 politische Häftlinge gefoltert. (APA, 10.12.2014)