Wien – Mit Beschimpfungen ist Peter Pilz, der Sicherheitssprecher der Grünen, immer wieder konfrontiert. Doch die Postings unter seinem jüngsten Youtube-Video markieren einen Höhepunkt der Unflätigkeiten gegen den Politiker. In dem Video macht Pilz gegen den gefährlichen Hooligan-Einsatz von Signalstiften in Fußballstadien mobil. Und erntet dafür Reaktionen wie "grüne Sa*" und "gschissane oaschlecha".

Die Grünen

Die Signalstifte werden im Handel als "ideale Notsignale für Segler und Bergsteiger" beworben, werden aber immer wieder auch bei Sportveranstaltungen abgefeuert und verletzen dort Zuschauer. Zuletzt beim Wiener Derby am 9. November im Ernst-Happel-Stadion. Dieser Vorfall ist auch auf dem Video dokumentiert. Außerdem demonstriert Pilz, wie einfach es ist, Signalstifte samt Munition in einem Pyrotechnik-Geschäft zu kaufen.

Der Onlinehandel ist in Österreich laut Gewerbeordnung verboten, im Geschäft kostet ein Stift samt neun Stück Munition rund 35 Euro. Die per Federzug abgefeuerten Geschoße fliegen gut 50 Meter weit, manche Ausführungen enden mit einem Knall. Nachdem die "Raketen", wie Pilz sie nennt, auch schon bei Überfällen auf Wettbüros eingesetzt wurden, will der Nationalrat dem Missbrauch jetzt rechltich entgegentreten. Das Innenministerium wurde damit beauftragt, Signalstifte und Leuchtraketen über das Waffengesetz zu reglementieren. Der Beschluss wird von allen Parteien mitgetragen. (simo, derStandard.at, 11.12.2014)