Bern - Wissenschafter haben aus einem antarktischen Gletscher Lachgas vom Ende der letzten Eiszeit isoliert. Es zeigt die natürlichen Schwankungen dieses Treibhausgases auf. Daraus lasse sich schließen, wie der Lachgas-Ausstoß im Zuge der aktuellen Klimaerwärmung zunehmen wird, berichten die Wissenschafter im Fachjournal "Nature".

Lachgas (N2O) wird entweder von Mikroorganismen im Meer oder im Boden hergestellt. Mit hochpräzisen Messungen der Lachgas-Moleküle aus dem Eis konnte das Team um Thomas Stocker von der Universität Bern bestimmen, aus welcher Quelle das Gas stammt. Die Luft aus den Proben ist laut den Forschern 10.000 bis 16.000 Jahre alt.

Vergangenheit und Zukunft

Die Messungen zeigen, dass die Lachgaskonzentration am Ende der letzten Eiszeit um 30 Prozent gestiegen ist. Der Grund waren die sich wandelnden Umweltbedingungen über dem Land und dem Ozean. Damals erwärmte sich das globale Klima um etwa vier Grad Celsius und große Eisschilde begannen zu schmelzen.

Die von den Berner Forschern entwickelten Klimamodelle konnten diese Zusammenhänge verlässlich nachbilden. Dies erhöhe das Vertrauen, dass zukünftige Emissionen von Lachgas, und damit die Rückkopplung auf die aktuelle Erwärmung, vorausberechnet werden können, erklärten die Forscher.

Lachgas trägt zur Klimaerwärmung bei und zerstört die Ozonschicht. Es wird durch natürliche Quellen gebildet, aber auch durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft oder die Verbrennung von Biomasse und fossilen Brennstoffen. Seine Konzentration liegt heute bereits rund 20 Prozent über dem vorindustriellen Wert. (APA/red, derStandard.at, 11. 12. 2014)