Peking - In der Hauptstadt der chinesischen Uiguren-Provinz Xinjiang soll es bald ein Burka-Verbot geben. Wie chinesische Medien am Donnerstag berichteten, stimmte das Stadtparlament von Urumqi am Mittwoch für ein Verschleierungsverbot in der Öffentlichkeit. Der Vorstoß müsse nun noch vom regionalen Gesetzgeber "geprüft und dann in Kraft gesetzt" werden, berichtete das Online-Portal Sina.

Xinjiang ist die Heimat der muslimischen Minderheit der Uiguren. Diese fühlen sich von Peking seit Jahren benachteiligt und durch die systematische Ansiedlung von Han-Chinesen an den Rand gedrängt. Seit einem Jahr gibt es in der Provinz vermehrt Proteste, Unruhen und Anschläge, bei denen bereits hunderte Menschen getötet wurden.

In China gab es schon öfter Versuche, muslimische Frauen vom Tragen einer Gesichtsverschleierung abzubringen. In Kashgar in Xinjiang gab es etwa eine großangelegte Werbekampagne gegen traditionelle islamische Kleidung. In Karamay dürfen verschleierte Frauen seit August nicht mehr mit dem Bus fahren. Sie werden auch häufig von der Polizei überprüft. (APA, 11.12.2014)