London/München/Wien - Die "Süddeutsche Zeitung" hat am Freitag aufgelistet, welche Medienhäuser selbst Luxemburgs Möglichkeiten genutzt haben, Steuern zu vermeiden. Der "Guardian", der wie die "Süddeutsche" und andere Medien im International Consortium for Investigative Journalists (ICIJ) die Lux-Leaks-Affäre aufdeckte, erwähnte etwa, dass die Guardian Media Group Geschäfte mit dem Finanzinvestor Apax über Luxemburg und die Cayman-Inseln laufen ließ.

Die dänische "Politiken" berichtete über die "Guardian"-Aktivitäten. Die "Süddeutsche" schrieb am Freitag dazu: "Als die Redakteure der dänischen Zeitung in die Recherche einstiegen, war ihnen bewusst, dass dem eigenen Medienhaus JP/Politikens Hus 30 Prozent des E-Book-Händlers Saxo gehören. Saxo machte seine Geschäfte via Luxemburg, weil sie dort nur drei Prozent Mehrwertsteuer bezahlen mussten. Die Redakteure stießen auch darauf, dass ihr Medienhaus gerade dabei war, einen weiteren E-Book-Händler in Luxemburg zu übernehmen. Alles, was sie herausgefunden hatten, schrieben sie auf und wiesen auch auf weitere Medienhäuser hin."

In den Lux-Leaks-Dokumenten finde sich zudem die britische Pearson-Gruppe ("Financial Times") und die britische Northern & Shell ("Daily Express", "OK Magazine").

Fazit der "SZ": "Medienkonzerne wirtschaften eben so gut und so schlecht, so moralisch einwandfrei und so zweifelhaft wie andere Firmen. Der Unterschied ist aber, dass sie ihr Geld auch damit verdienen, über genau das zu berichten." (red, derStandard.at, 12.12.2014)