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Sony Pictures Co-Vorsitzende Amy Pascal bei der Premiere von "The Interview" - jenem Film, der in dem Hack gegen Sony Pictures zumindest vordergründig eine zentrale Rolle einnimmt.

Foto: KEVORK DJANSEZIAN / REUTERS

Der umfassende Hack der Computersysteme von Sony Pictures hat eine Fülle von Dokumenten an die Öffentlichkeit gebracht, die definitiv nicht für diese bestimmt waren. Darunter auch zahlreiche interne Mails, die ein äußerst schlechtes Licht auf die Firmenleitung von Sony Pictures werfen.

Rassistischer Humor

So "scherzt" Sony-Pictures-Vorsitzende Amy Pascal in einer Mail-Diskussion mit dem Produzenten Scott Rudin über ein bevorstehendes Treffen mit US-Präsident Obama. Was sie bei diesem "dummen Frühstück" eigentlich mit Obama besprechen solle, will Pascal wissen - und findet dann gleich Antworten, die eine deutlich rassistische Färbung aufweisen.

Tiefer Einblick

"Soll ich ihn fragen, ob ihm DJANGO" gefallen hat?" - ein Anspielung auf den Quentin-Tarantino-Film "Django Unchained", in dem der titelgebende Sklave Django die zentrale Rolle einnimmt. Rudin antwortet darauf mit "12 YEARS" - also der Empfehlung, lieber über "12 Years a Slave" zu sprechen. Es folgen weitere Vorschläge, die in eine ähnliche Richtung gehen.

Entschuldigung

Mittlerweile haben sich sowohl Pascal als auch Rudin in kurzen Stellungnahmen für die betreffenden Mails entschuldigt. So betont Pascal, dass diese "unsensibel" gewesen seien, versichert aber gleichzeitig, dass sie kein akkurates Abbild ihrer Persönlichkeit zeichnen. Pascal spendet selbst für die demokratische Partei und hatte auch für die Kampagne zur Wiederwahl von Obama 5.000 US-Dollar beigetragen.

Angelina Jolie

Doch auch sonst offenbaren die Mails einen reichlich rauen Umgangsstil bei Sony Pictures. So wird etwa Angelina Jolie wörtlich als "minimal talentierte Göre" bezeichnet, nachdem sie sich über die Entscheidung, Regisseur David Fincher auf den Steve-Jobs-Film statt auf ihr "Cleopatra"-Projekt anzusetzen, beschwert hatte. Eine Entscheidung, die sich übrigens ohnehin nicht ausgezahlt hat, wurde der Jobs-Film doch vor kurzem - nach Monaten wohl dokumentierter interner Querelen - an Universal weitergereicht.

Sandler

In einer anderen Mail wird die Tochter von Oracle-Gründer Larry Ellison als "bipolare 28-jährige Wahnsinnige" bezeichnet. Besondere Abneigung bekommt auch Schauspieler Adam Sandler ab, von dessen Filmen die Studiobosse wenig zu halten scheinen - und kritisieren, dass er dafür viel zu viel verdiene. (red, derStandard.at, 12.12.2014)