Am Ende eines fünf Meter tiefen Schachts lag der Zugang zur Grabkammer von Karomama.

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Kairo - Ein Team aus französischen und ägyptischen Archäologen hat in Luxor auf der Westseite des Nils die Grabstätte einer hohen Klerikerin und Ehefrau eines Pharaos entdeckt. Als Königin und ranghöchste Priesterin des altägyptischen Amunkults trug sie den Titel "Gottesgemahlin des Amun". Inschriften weisen die Pharaonengattin als Karomama aus, vermutlich Karomama Meritmut, die während der 22. Dynastie um 800 vor unserer Zeitrechnung lebte.

Die Gruft besteht aus einem fünf Meter tiefen Schacht, an dessen Ende die von einer Steintür verschlossene Grabkammer liegt. Von dieser Tür haben die Forscher die Reste der unteren Hälfte freilegen können. Im Grab selbst, in der Nähe des Eingangs, fanden die Archäologen 20 Uschebtis. Die kleinen Statuetten, die im Alten Ägypten die Verstorbenen verkörpern sollten, trugen den Namen Karomama, was die Experten als deutlichen Hinweis werten, wer hier begraben liegt.

Suche nach dem Ehemann

Bisher gibt es nur wenige Funde (darunter eine mit Bronze beschlagene Statuette im Pariser Louvre), die mit Karomama in Zusammenhang stehen. Entsprechend wenig weiß man über ihre Person, was den aktuellen Fund umso bedeutsamer macht. Die Archäologen hoffen nun, dass das entdeckte Grab auch den Namen jenes Pharaos preisgibt, mit dem Karomama verheiratet war. (red, derStandard.at, 12.12.2014)