Brüssel/Wien - Die EU hat am Freitag Österreichs Programm zur ländlichen Entwicklung genehmigt. Damit werden bis 2020 insgesamt 7,7 Milliarden Euro fließen, gab der zuständige EU-Kommissar Phil Hogan bekannt. 3,94 Milliarden Euro stammen aus dem EU-Budget, ergänzt um 3,76 Milliarden aus nationaler Kofinanzierung und 111 Millionen aus nationalen Fördermitteln.

Neben dem österreichischen Programm wurden am Freitag auch die polnischen und dänischen Vorhaben genehmigt. Bei der Entwicklung des ländlichen Raums werden den Mitgliedsstaaten EU-Mittel gewährt, die sie im Rahmen mehrjähriger Programme verwenden können, die kofinanziert werden.

71 Prozent der Aufwendungen in Österreich sind für Naturpflege und eine umweltfreundliche Landwirtschaft vorgesehen, wobei in Summe 20.000 Betriebe profitieren sollen. Im Zeitraum sind überdies rund 600.000 Schulungen, primär für Landwirte, vorgesehen. Und schließlich soll der Kontakt zwischen Landwirtschaft und Forschung durch 645 Kooperationsprojekte intensiviert werden.

Alleine 2,24 Milliarden Euro werden für Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung stehen. 1,79 Milliarden Euro sind für Zahlungen an Landwirte vorgesehen, die in benachteiligten Gebieten arbeiten. 785 Millionen Euro sind für den ökologischen und biologischen Landbau reserviert. Und 753 Millionen Euro sind für Basisdienstleistungen und Dorferneuerung bereitgestellt.

Landwirtschaftsminister zufrieden

"Auch wenn Österreich in den vergangenen beiden Förderzeiträumen viel für den Umweltschutz getan hat, besteht noch Verbesserungsbedarf. Die Artenvielfalt schrumpft weiterhin, während mancherorts die Emissionswerte zu hoch sind oder die Schwellenwerte für das Grundwasser überschritten werden", heißt es in einem Papier der EU-Kommission. Auf diese Probleme werden im Programm eingangen.

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) zeigte sich am Freitag in einer Aussendung erfreut über die Genehmigung durch die EU, wodurch die Planungssicherheit für die Bauern gewahrt bleibe. "Das ist ein Erfolg für die Bäuerinnen und Bauern und ermöglicht uns, gezielte Impulse im ländlichen Raum zu setzen", so Rupprechter. Euphorisch meldete sich Bauernbund-Präsident Jakob Auer zu Wort: "Dass Österreich hier als Nummer eins durchs Ziel geht und Europameister wird, ist ein echtes Bravourstück von Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und seinem Ressort." Dafür habe es die "perfekte Vorarbeit" auch des Bauernbunds gegeben. (APA, 12.12.2014)