Bisher hieß es "Block A", "Block B" oder "Block C" – aber das wussten nur Insider.

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Wien - Am Wiener Naschmarkt sollen künftig sechs Frauennamen für eine bessere Orientierung sorgen: Die beiden Hauptwege, unterbrochen von der Schleifmühlbrücke, werden nach Minerl, Sopherl, Mariedl und Reserl benannt. Die kleinen Plätze vor der Kapelle am Naschmarkt und bei der Kettenbrücke werden Johanna-Bauer-Platz und Maria-Welser-Platz heißen, wurde in der jüngsten Mariahilfer Bezirksvertretungssitzung beschlossen.

"Die sechs Namenspatinnen helfen den Gästen, sich am Markt besser zurechtzufinden", hofft Markus Rumelhart (SPÖ), Vorsteher des sechsten Bezirks. "Durch die Benennung mit Frauennamen wird die Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum erhöht. Gerade am Naschmarkt haben historisch Frauen eine große Rolle gespielt, die so auch anerkannt wird", sagte die für den Naschmarkt zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ). Die Benennungen werden voraussichtlich im Frühjahr 2015 vorgenommen. Die neuen Bezeichnungen sind allerdings keine offiziellen Straßennamen, die bisherigen Postadressen der Standbetreiber müssen nicht geändert werden.

"Mariedl", die "Fratschlerin"

Die Namen haben alle einen Bezug zum Markt und sind geschichtlich mit der Gegend stark verbunden. Der Lebensweg der Frauen prägte das "kulinarische Zentrum" an der Wienzeile. So war Johanna Bauer (1872–1937) eine bekannte Großhändlerin, das "Haverschesser Mariedl" war im Wien des 19. Jahrhunderts eine bekannte Fratschlerin (Obstverkäuferin).

Bisher seien die Wege am Naschmarkt mit Block A, Block B und Block C bezeichnet und nur Insidern ein Begriff, sagte Rumelhart. (frei, derStandard.at 12.12.2014)